samedi 27 octobre 2012

Ist das Christentum passé?


Es ist schon geraume Zeit her, dass man in unseren Breitengraden von der nachchristlichen Aera spricht. Das Christentum also als ein religionsgeschichtliches Phänomen, das der Vergangenheit angehört. Es ist – in grossen Zeiträumen gerechnet – irgendwann zu Beginn des ersten Jahrtausend aufgetreten und irgendwann gegen Ende des zweiten Jahrtausend wieder verschwunden.

Was es der Welt gebracht? Da liesse sich schon einiges aufzählen, das positiv hervorzuheben ist. Da gibt es aber auch viel Negatives. Der Bischof von Rom, das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, machte sich schon am Ende des zweiten Jahrtausends Gedanken darüber, wie er bzw. die Kirche im Hinblick auf die Jahrtausendwende die Welt um Verzeihung bitten könne für all das Schlimme, das die Kirche im Laufe der 2000 Jahre der Welt und der Menschheit angetan hat.

Ich meine nicht, dass das Christentum als ganzes passé ist. Nicht, solange es Menschen gibt, die die Geschichte des Nazareners weiter erzählen; nicht, solange Menschen zu seinem Gedächtnis zusammen kommen und in seinem Namen ihr karges Brot teilen; nicht solange Menschen durch ihr solidarisches Verhalten seine Auferstehung bezeugen. Vielleicht wird man das Christentum nicht mehr dort finden, wo es sich bisher grossspurig zur Schau stellte, sicher aber dort, wo die Ausgezehrten und Ausgegrenzten Gerechtigkeit und Gemeinschaft erfahren.
Hermann-Josef Venetz


1 commentaire:

  1. Das Christentum in seiner Form als grosse, das Leben der Menschen bis in die intimsten Details bestimmende Macht, ist passé.

    Die römisch-katholische Kirche hat am 31. Oktober 1517 begonnen passé zu sein, als sie den halben Laden verloren haben.

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