mardi 12 avril 2016

Wer ist ein Gott wie du?!

Wer ist ein Gott wie du?!



Wo sonst gibt es einen Gott wie dich? Du trägst die Schuld weg, du gehst am Verbrechen vorüber, du verharrst nicht auf immer in deinem Zorn, du liebst es, uns aufzusuchen, um bei uns zu sein, du wirst dich unser erbarmen, du zertrittst all unsere Schulden, du wirst unsere Sünden in die Tiefe des Meeres versenken. Du wirst Jakob die Treue erweisen und Abraham deine Huld, wie du unseren Vätern geschworen hast in den Tagen der Vorzeit (nach Micha 7,18 –20).
In den letzten Versen des Buches Micha gibt der Prophet – er lebte und wirkte im 8. Jahrhundert vor Christus – seinem großen Staunen Ausdruck: Wer ist ein Gott wie du?! Es tut gut, uns wieder einmal an das Unvergleichliche des Gottes Abrahams, Isaaks und Israels zu erinnern. Ein uraltes Kirchengebet wird so eingeleitet: Am allermeisten zeigst du deine Allmacht dadurch … … und jetzt kann man gespannt sein, wie es weitergeht: ist es das Faszinierende der Schöpfung, die Unermesslichkeit des Weltalls, die Winzigkeit der Atome, sind es die Wunder, die die Bibel erzählt … Nein nichts von all dem. Das uralte Kirchengebet geht so:
Am allermeisten zeigst du deine Allmacht dadurch, dass du uns schonst und dich unser erbarmst.

 
Darin besteht die Unvergleichlichkeit Gottes. Micha umschreibt sie in unserem Text mit sieben markanten Sätzen:
- Er schleppt die Schuld weg,
- die Verbrechen achtet er nicht,
- er verbohrt sich nicht in seinen Zorn,
- als geselliger Gott bietet er uns Gemeinschaft an,
- als mütterlicher Gott hat er herzliches Mitleid mit uns,
- er zerstampft unsere Schulden und löscht sie aus,
- er bringt unsere Sünden zum Verschwinden.
Und so – wie wenn alles vergessen wäre – macht er die anfängliche Treue, die er den Ureltern geschworen hat, wieder sichtbar. Ja, wer sollte vor einem solchen Gott nicht Staunen ausbrechen, dieser Gott, mit dem man immer wieder neu anfangen kann?!
Hermmann-Josef Venetz