samedi 16 février 2013

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Fr Maximino Cerezo Barredo 
Kein Wunder-Gott

Es sind Gedanken, die alles durcheinanderbringen. Da kommt der Diabolos, der Durcheinanderbringer, und flüstert in der Wüste dem hungernden Jesus zu:
- Wenn du der Sohn Gottes bist, dann mach, dass diese Steine Brot werden. Gott kann sich doch diesem deinem Anliegen nicht verschliessen; du bist doch sein Sohn.
- Wenn du der Sohn Gottes bist, dann stürz dich hinab von der Zinne des Tempels. Das würde Eindruck machen, und die Leute müssten endlich glauben. Dein Gott wird dich bestimmt beschützen, so steht es in der Bibel. Und du bist doch sein Sohn.

Wie wir uns den Diabolos oder den Teufel oder den Satan auch immer vorstellen – schwarz, gehörnt, mit Bocksfuss oder was auch immer – eines ist sicher: seine Gedanken oder Vorstellungen von Gott sind von unseren gar nicht so weit entfernt. Gott muss einfach allmächtig sein; das ist das Wichtigste. Und wenn er allmächtig ist, muss er doch Wunder wirken können. Und wenn er nicht Wunder wirken kann, ist er auch nicht allmächtig, und wenn er nicht allmächtig ist, ist er auch nicht Gott. So einfach und so „logisch“ ist das.

Diese „Logik“ ist es, die alles durcheinanderbringt. Vielleicht haben wir alle irgendwo im Innersten den Wunsch, selbst allmächtig zu sein. Wenn wir das aber zu Ende denken, wird die Welt zum Chaos; oder die andere Möglichkeit: jeder und jede hätte dann die Welt, die nach seiner oder ihrer Geige tanzt. Denn jede und jeder von uns hat ihre eigene Geige.

Stellen Sie sich vor, Ihr Partner oder Ihre Partnerin wäre allmächtig. Nicht auszudenken!

Jesus kennt den Namen Gottes. Er lautet: ICH BIN DER, DER MIT DIR GEHT. Jesus setzt in seinem Hunger in der Wüste nicht auf Wunder und nicht auf einen allmächtigen Gott, sondern auf einen Gott, der liebend mit ihm geht – selbst bis in den Tod.

Hermann-Josef Venetz

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