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Fr Maximino Cerezo Barredo
Fr Maximino Cerezo Barredo
Kein
Wunder-Gott
Es
sind Gedanken, die alles durcheinanderbringen. Da kommt der Diabolos,
der Durcheinanderbringer, und flüstert in der Wüste dem hungernden
Jesus zu:
-
Wenn du der Sohn Gottes bist, dann mach, dass diese Steine Brot
werden. Gott kann sich doch diesem deinem Anliegen nicht
verschliessen; du bist doch sein Sohn.
-
Wenn du der Sohn Gottes bist, dann stürz dich hinab von der Zinne
des Tempels. Das würde Eindruck machen, und die Leute müssten
endlich glauben. Dein Gott wird dich bestimmt beschützen, so steht
es in der Bibel. Und du bist doch sein Sohn.
Wie
wir uns den Diabolos oder den Teufel oder den Satan auch immer
vorstellen – schwarz, gehörnt, mit Bocksfuss oder was auch immer –
eines ist sicher: seine Gedanken oder Vorstellungen von Gott sind von
unseren gar nicht so weit entfernt. Gott muss einfach allmächtig
sein; das ist das Wichtigste. Und wenn er allmächtig ist, muss er
doch Wunder wirken können. Und wenn er nicht Wunder wirken kann, ist
er auch nicht allmächtig, und wenn er nicht allmächtig ist, ist er
auch nicht Gott. So einfach und so „logisch“ ist das.
Diese
„Logik“ ist es, die alles durcheinanderbringt. Vielleicht haben
wir alle irgendwo im Innersten den Wunsch, selbst allmächtig zu
sein. Wenn wir das aber zu Ende denken, wird die Welt zum Chaos; oder
die andere Möglichkeit: jeder und jede hätte dann die Welt, die
nach seiner oder ihrer Geige tanzt. Denn jede und jeder von uns hat
ihre eigene Geige.
Stellen
Sie sich vor, Ihr Partner oder Ihre Partnerin wäre allmächtig.
Nicht auszudenken!
Jesus
kennt den Namen Gottes. Er lautet: ICH BIN DER, DER MIT DIR GEHT.
Jesus setzt in seinem Hunger in der Wüste nicht auf Wunder und nicht
auf einen allmächtigen Gott, sondern auf einen Gott, der liebend mit
ihm geht – selbst bis in den Tod.
Hermann-Josef
Venetz
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