vendredi 9 mars 2012

Vertraut auf die Saat! (Markus 4,26-29)


Ein Sämann streut Samen auf die Erde. Dann geht er schlafen und steht wieder auf. Nacht und Tag und Tag und Nacht. Der Same geht auf und wächst empor, ohne dass der Sämann davon weiss. Von selbst bringt die Erde Frucht, erst den Halm, dann die Ähre und dann das volle Korn in der Ähre. Sobald aber die Frucht es zulässt, legt er alsbald die Sichel an, denn die Ernte ist da.

So ist es mit dem Reich Gottes.

Es gibt Bauern, die es ganz anders machen. Kaum haben sie ausgesät, setzen sie sich ungeduldig an den Rand des Beetes und zupfen an jedem Halm, der herauskommt und an jedem Blatt, das sich leise zeigt.

Diesen Bauern möchte ich zurufen: Geht lieber schlafen! Denn erstens ist die Saat gesät, zweitens wird die Saat ohne euch viel besser aufgehen, und drittens liegt die gute Ernte nicht in eurer Hand.

Wer meint, das Reich Gottes selbst in Gang bringen zu müssen, und wer meint, es sei mit Geboten und Verboten und mit »endgültigen« Bestimmungen zu managen, wird nur Unkraut ernten. Solches gibt es genug. Lasst das Rupfen und Zupfen, lasst das Schimpfen und Moralisieren, lasst die falschen Posen, die meinen machen, die ganze Verantwortung läge auf euch. Habt Vertrauen in den Sämann, er hat guten Samen ausgestreut. Und vertraut auf die Saat.

Für die Ernte bürgt Gott selbst. Und niemand sonst. Gott sei Dank!

Hermann-Joseph Venetz

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