samedi 3 mars 2012

Schafe mitten unter die Wölfe

Ein Wort mit auf den Weg
(Lukas 10,3)

Die Botschaft und die Praxis Jesu stiess ausgerechnet bei den Frommen und Mächtigen auf harten Widerstand. Sie konnten nicht hinnehmen, dass Jesus am Sabbat einen arbeitslosen Mann in die Mitte des Gottesdienstes stellte. Sie konnten nicht hinnehmen, dass er sich von Sündern und Gaunern und Prostituierten zum Essen einladen liess. Sie konnten nicht hinnehmen, dass er die Ehebrecherin nicht der Steinigung preisgab. Sie konnten nicht hinnehmen, dass Barmherzigkeit wichtiger sein soll als Opfer… Liebe, so sagten sie, ist schon recht, aber es darf nicht eine Liebe sein, die gegen unsere Ordnung verstösst; es darf nicht eine Liebe sein, die all unsere Vorstellungen von gut und böse, von rein und unrein, von wichtig und unwichtig, von oben und unten über Bord wirft.

Aber genau so wird es mit dem Reich Gottes sein, das Jesus verkündet und praktiziert. Da gibt es eben kein oben und unten mehr, da gibt es nicht wichtigere und weniger wichtige Leute, da gibt es nicht mehr solche, die dazu gehören und solche die ausgeschlossen sind. Im Reich Gottes hat eben auch der letzte Mensch seine Würde, da hat auch die Sünderin eine Chance.

Es erstaunt nicht, dass Jesus den Seinen das Wort mit auf den Weg gab: »Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.«

Hermann-Josef Venetz

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