samedi 6 avril 2013




Selbstverleugnung?


Jesus rief die Volksmenge und seine Jünger und  Jüngerinnen zu sich und sagte: Wer mir nachfolgen will, verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten. Denn was nützt es dem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen, dafür aber sein Leben einzubüßen? (Markus 8,34 –35)

Sich selbst verleugnen? Blicken wir auf Jesus, ging es ihm doch darum, Menschen zu befreien, sie zu sich selbst zu bringen, ihnen ihren Namen und ihre Geschichte zurückzugeben. Das Selbst, das diejenigen,  die Jesus nachfolgen, verleugnen sollen, ist jenes Selbst, das im Grunde sich selbst entfremdet ist, unfrei,  ja besessen – sei es von den eigenen ehrgeizigen Plänen und Ambitionen, sei es vom eigenen Karrieredenken auf dem Rücken anderer, sei es vom Besitz, der auf Kosten der Armen angehäuft wird.  Von diesem falschen Selbst sollen sich Jesu Jüngerinnen und Jünger verabschieden. Dann werden sie wahrhaft frei.
Auch das tägliche Kreuztragen sollte keinen selbstquälerischen Beigeschmack haben. Zum besseren Verständnis sollten wir Kreuztragen und Nachfolge miteinander verbinden. Jesus nachfolgen bedeutet, das Anliegen Jesu teilen, sein Anliegen zum eigenen machen. Menschen wie Jesus, Menschen, die so leben wie er, Gerechte, wie man sie auch nennt, werden ihre Umgebung immer verunsichern und herausfordern, sei es religiös oder gesellschaftlich oder politisch – was dann eben entsprechende Folgen nach sich ziehen kann. Die sehr hart klingenden Forderungen Jesu sind im Grunde genommen Einladungen zu größerer Freiheit, zu jener Freiheit, wie Jesus sie gelebt hat.

Hermann-Josef Venetz

Aucun commentaire:

Enregistrer un commentaire