tag:blogger.com,1999:blog-79733900071749735232024-03-14T02:08:54.633-07:00katutura.blogspot.comHermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.comBlogger172125tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-48708669512488004562016-05-13T06:05:00.000-07:002016-05-13T06:05:38.761-07:00<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<span style="color: #314004;"><span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;"><b>Seid
heilig!</b></span></span></span></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjG5Fn4VQ_J6zrazRpCgrQNUhOfMg22OAeXwwFaJEwU3jtAOuGYJ3zdYDoqsXxfF-yu84VIHRUnecdbzmaVXz3A5BVrOh-oNrmnmwMqniWo0KaH6RwT9QxTYK3eqxcpjNhuuSsSS96-wdY/s1600/index.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjG5Fn4VQ_J6zrazRpCgrQNUhOfMg22OAeXwwFaJEwU3jtAOuGYJ3zdYDoqsXxfF-yu84VIHRUnecdbzmaVXz3A5BVrOh-oNrmnmwMqniWo0KaH6RwT9QxTYK3eqxcpjNhuuSsSS96-wdY/s1600/index.jpg" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
</div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-large;">Anne Frank</span></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="color: #314004;"><span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;">Der
Ewige sprach zu Mose: </span></span></span>
</div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 1.25cm;">
<span style="color: #314004;"><span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Richte
der ganzen Gemeinde der Israeliten aus, was ich ihr zu sagen habe:
Ihr sollt heilig sein; denn ich, der Ewige, euer Gott, bin heilig …
</i></span></span></span>
</div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 1.25cm;">
<span style="color: #314004;"><span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Wenn
ihr die Ernte eures Landes einbringt, sollt ihr euer Feld nicht bis
zum äußersten Rand abernten und keine Nachlese halten. Auch in
deinem Weinberge sollst du keine Nachlese halten und die
heruntergefallenen Beeren nicht aufheben. Lasst etwas übrig für die
Armen und für die Fremden bei euch. </i></span></span></span>
</div>
<div style="margin-left: 1.25cm;">
<span style="color: #314004;"><span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH"><i>Ich
bin der Ewige, euer Gott!» </i></span><span lang="fr-CH">(nach
Leviticus 19,9-10)</span></span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: #314004;"><span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;">Der
Anspruch Gottes an diejenigen, die er erwählt, ist gewaltig: sie
sollen heilig sein, wie er heilig ist. <i>Heilig</i> ist nach dem
Verständnis der Bibel nur Gott. Wenn wir von Gott sagen, er sei
heilig, dann meinen wir damit sein ureigenes Geheimnis. Gewiss sagen
wir auch von Menschen oder von Orten oder von Ereignissen, dass sie
heilig seien, aber nur deshalb, weil sie in engster Verbindung mit
Gott stehen und so an seinem Geheimnis teilhaben. Es gibt Menschen
und Orte und Ereignisse, die das Geheimnis Gottes sichtbar machen
oder wenigstens ahnen lassen. Unser Text macht ganz konkret deutlich,
wie Menschen das Geheimnis Gottes zur Erfahrung bringen: Sie ernten
ihr Feld nicht bis zum äußersten Rand ab, sondern lassen etwas für
die Armen und Fremden übrig.</span></span></span></div>
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="color: #314004;"><span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<br />
<br /></div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-21510763741240124102016-05-06T04:29:00.003-07:002016-05-06T04:29:33.634-07:00Liebe fordert keinen Beweis
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj1YrZT82kyOkWfN3zKYkk9gj6rPhU2eOOUOJ-hoq_crZdE1KbMINMhrcqkiA4XczgSi5QVsZCLAvu_74uvuTlMQYXgliY7H4MhroZRDI7n9vZ2HG6DwEhAVLCeLcsb_BOHWkrlRS_Iqw0/s1600/10099026155_8b45e74162_z.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj1YrZT82kyOkWfN3zKYkk9gj6rPhU2eOOUOJ-hoq_crZdE1KbMINMhrcqkiA4XczgSi5QVsZCLAvu_74uvuTlMQYXgliY7H4MhroZRDI7n9vZ2HG6DwEhAVLCeLcsb_BOHWkrlRS_Iqw0/s320/10099026155_8b45e74162_z.jpg" width="224" /></a></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><span style="color: black;"><span lang="fr-CH"><i>Pharisäer
kamen zu Jesus und begannen mit ihm zu streiten. Sie wollten ihn auf
die Probe stellen und verlangten von ihm ein Zeichen vom Himmel. Das
sollte als Beweis dafür dienen, dass er wirklich von Gott beauftragt
sei. Jesus seufzte und sagte: Wieso fordert diese Generation ein
Zeichen? Amen. Ich versichere euch: Dieser Generation wird nie und
nimmer ein Zeichen gegeben. Und er ließ sie stehen, stieg wieder ins
Boot und fuhr ans andere Seeufer </i></span></span><span style="color: black;"><span lang="fr-CH">(nach
Markus 8,11 –13).</span></span></span></span>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="color: black;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Wenn
in einer Liebesbeziehung der Partner von seiner Partnerin einen
Beweis oder ein deutliches Zeichen ihrer Liebe verlangt, ist das als
sicheres Zeichen dafür anzusehen, dass seine Liebe am Erlöschen
ist. Warum? Wer von seiner Partnerin einen Liebesbeweis verlangt,
setzt sie unter Druck; und das ist alles andere als ein Ausdruck der
Liebe. Und die Partnerin – sie steht ohnmächtig da. Denn jeder
Beweis kann vom Partner in Zweifel gezogen und zunichte gemacht
werden. </span></span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: black;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Auch
in unserer Erzählung steht Jesus ohnmächtig da. Er kann Wunder
wirken – so große und so viele er will: Leute, die nicht glauben,
die kein Vertrauen haben, lassen sich davon nicht beeindrucken und
werden sagen: Er steht mit dem Teufel im Bund. Nicht weil Jesus die
Leute wegen ihres Unglaubens bestrafen will, geht er auf die
Zeichenforderung nicht ein. Jesus will nicht Wunderwirker sondern
Liebender sein. Das ist etwas ganz anderes. Als Liebender will und
kann er keinen Druck ausüben; denn wo Druck ausgeübt wird, kann
Liebe nicht gedeihen. Und das beruht auf Gegenseitigkeit. </span></span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: black;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Wir
wollen auch Gott nicht unter Druck setzen und von ihm Wunder
verlangen; das wäre lieblos. Umgekehrt wird Gott auch uns nie unter
Druck setzen. Er weiß wie wir: Liebe ist nur möglich, wo Freiheit
ist.</span></span></span></div>
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="color: black;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<br /><br />
</div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /><br />
</div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-19144775825929708752016-04-12T05:39:00.002-07:002016-04-12T05:39:24.802-07:00Wer ist ein Gott wie du?!
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<b>Wer ist ein Gott wie du?!</b></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgr3Pk1OytL8UMYJW7L3jwDbRAFyg7_HyDJ57gDSQULG21ctig_EQ_B8-oGRp5UzI8Qxf7lIjwWKcziuy99F19YGKQFEeLCpmMbW9bFaFXnhWKsnH29kwwcYRRi_XwfOfflzhhnK8G6YFs/s1600/e7d7e96fa61db12e7197efafc621caee_f502.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgr3Pk1OytL8UMYJW7L3jwDbRAFyg7_HyDJ57gDSQULG21ctig_EQ_B8-oGRp5UzI8Qxf7lIjwWKcziuy99F19YGKQFEeLCpmMbW9bFaFXnhWKsnH29kwwcYRRi_XwfOfflzhhnK8G6YFs/s320/e7d7e96fa61db12e7197efafc621caee_f502.jpeg" width="320" /></a></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<br />
<div style="margin-left: 1.25cm;">
<span style="color: black;"><span lang="fr-CH"><i>Wo
sonst gibt es einen Gott wie dich? Du trägst die Schuld weg, du
gehst am Verbrechen vorüber, du verharrst nicht auf immer in deinem
Zorn, du liebst es, uns aufzusuchen, um bei uns zu sein, du wirst
dich unser erbarmen, du zertrittst all unsere Schulden, du wirst
unsere Sünden in die Tiefe des Meeres versenken. Du wirst Jakob die
Treue erweisen und Abraham deine Huld, wie du unseren Vätern
geschworen hast in den Tagen der Vorzeit </i></span></span><span style="color: black;"><span lang="fr-CH">(nach
Micha 7,18 –20).</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: black;">In den letzten Versen des
Buches Micha gibt der Prophet – er lebte und wirkte im 8.
Jahrhundert vor Christus – seinem großen Staunen Ausdruck: <i>Wer
ist ein Gott wie du?!</i> Es tut gut, uns wieder einmal an das
Unvergleichliche des Gottes Abrahams, Isaaks und Israels zu erinnern.
Ein uraltes Kirchengebet wird so eingeleitet: <i>Am allermeisten
zeigst du deine Allmacht dadurch … …</i> und jetzt kann man
gespannt sein, wie es weitergeht: ist es das Faszinierende der
Schöpfung, die Unermesslichkeit des Weltalls, die Winzigkeit der
Atome, sind es die Wunder, die die Bibel erzählt … Nein nichts von
all dem. Das uralte Kirchengebet geht so: </span>
</div>
<div style="margin-left: 1.25cm;">
<span style="color: black;"><span lang="fr-CH"><i>Am
allermeisten zeigst du deine Allmacht dadurch, dass du uns schonst
und dich unser erbarmst.</i></span></span></div>
<div style="margin-left: 1.25cm;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZU3uT5IO-JwSt5W1Pu02WER5OnW7zzb3L-ySYQwThB7oIcbbeJnDXEk7k2ciYCIfjmieHfN9-qRatqbIUVEHfPOgIB9ArFdKmJxKSauSUxpS5XJVs-Vsef7Dpis54D4jJbLdN_lnnTtU/s1600/phoca_thumb_l_acogi+con+misericordia+petare+venezuela.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="208" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZU3uT5IO-JwSt5W1Pu02WER5OnW7zzb3L-ySYQwThB7oIcbbeJnDXEk7k2ciYCIfjmieHfN9-qRatqbIUVEHfPOgIB9ArFdKmJxKSauSUxpS5XJVs-Vsef7Dpis54D4jJbLdN_lnnTtU/s320/phoca_thumb_l_acogi+con+misericordia+petare+venezuela.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="margin-left: 1.25cm; text-align: center;">
<span style="color: black;"><span lang="fr-CH"><i> </i></span></span><span style="color: black;"> </span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: black;">Darin besteht die
Unvergleichlichkeit Gottes. Micha umschreibt sie in unserem Text mit
sieben markanten Sätzen: </span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: black;">- Er schleppt die Schuld weg, </span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: black;">- die Verbrechen achtet er
nicht, </span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: black;">- er verbohrt sich nicht in
seinen Zorn, </span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: black;">- als geselliger Gott bietet er
uns Gemeinschaft an, </span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: black;">- als mütterlicher Gott hat er
herzliches Mitleid mit uns, </span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: black;">- er zerstampft unsere Schulden
und löscht sie aus, </span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: black;">- er bringt unsere Sünden zum
Verschwinden. </span>
</div>
<span style="color: black;"><span lang="fr-CH">Und so – wie wenn alles
vergessen wäre – macht er die anfängliche Treue, die er den
Ureltern geschworen hat, wieder sichtbar. Ja, wer </span></span><span lang="fr-CH">sollte
vor einem solchen Gott nicht Staunen ausbrechen, dieser Gott, mit dem
man immer wieder neu anfangen kann?!</span><br />
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
Hermmann-Josef Venetz</div>
<div lang="fr-CH">
<br /><br />
</div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-68516337277806237392016-03-21T07:36:00.003-07:002016-03-29T06:40:07.153-07:00<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<span style="color: #4b1f6f;"><span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;"><b>Sieh
nicht weg, wenn ein Armer die Hand ausstreckt</b></span></span></span></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiMb2zDFlrIbl0U_tQa7gwdQ2mUtQxzoOF9SXliOYOY-7Q0Xmtcp57rnuSTRCGfYpfEHGmDx4U8sbC-fEnVdlxwMKZiAttor7DckvBkIllPY98dKY7qru2lb7_NKpBjMceMx9DSLWiyPc4/s1600/0b7ccf8df6d8772131863796552bf1da.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="241" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiMb2zDFlrIbl0U_tQa7gwdQ2mUtQxzoOF9SXliOYOY-7Q0Xmtcp57rnuSTRCGfYpfEHGmDx4U8sbC-fEnVdlxwMKZiAttor7DckvBkIllPY98dKY7qru2lb7_NKpBjMceMx9DSLWiyPc4/s320/0b7ccf8df6d8772131863796552bf1da.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjA9yEzxN1kkFVUuotSEJLBiYlfBEF6UjVCkFQaHYJvGT_PGQ2Hm3_iIDSbJWJnI_sqpA6qvq7HU84u1pNOzJHpTR1TDVQjWu2jKA-BkXfnJnJkJw-bfJ_h5xAG0E6kUQF-7URLYvtZGiU/s1600/6416.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><br /></a></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<span style="color: #4b1f6f;"> </span><span style="color: #4b1f6f;"><span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;">Das
Buch <i>Jesus Sirach</i> – man vermutet, dass es um 180 vor
Christus entstanden ist – wird von der römisch-katholischen Kirche
und den orthodoxen Kirchen als Teil des Alten Testamentes angesehen.
Die Kirchen der Reformation rechnen diese Weisheitsschrift zwar zu
den Apokryphen, schätzen sie aber trotzdem sehr hoch. Zu Beginn des
4. Kapitels lesen wir folgendes: </span></span></span>
<br />
<div style="margin-left: 1.25cm;">
<span style="color: #4b1f6f;"><span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH"><i>Bring
den Armen nicht um das, was er zum Leben braucht! Wenn seine Augen
dich anflehen, dann lass ihn nicht vergebens warten! Hungrige lass
nicht leiden und kränke sie nicht; sie haben es schwer genug. Sei
nicht hartherzig gegenüber Verbitterten, verletze sie nicht noch
mehr. Lass niemand warten, der auf deine Hilfe angewiesen ist. Wenn
ein Mensch in Not ist und dich um etwas bittet, dann weise ihn nicht
ab und lass ihn nicht stehen. Sieh nicht weg, wenn ein Armer etwas
von dir erbittet; gib ihm keinen Grund, dir zu fluchen! Denn wenn er
so verzweifelt ist, dass er dir flucht, wird sein Schöpfer den Fluch
wahr machen.</i></span></span></span></span><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh0OiYN8DXlc9SuBrPOoUh_w0ElM58-rj1gIz547lFyJAU-v2D-qRfJY0gUThsZaRhJV_Qk8Yv-j88o5PmXPIFePI4syRzh2hgbFUSmgiK8goPu_8YcK1lLFbyfLjKacwiRQc6gCEBqEP4/s1600/vieja+que+enga%25C3%25B1a.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh0OiYN8DXlc9SuBrPOoUh_w0ElM58-rj1gIz547lFyJAU-v2D-qRfJY0gUThsZaRhJV_Qk8Yv-j88o5PmXPIFePI4syRzh2hgbFUSmgiK8goPu_8YcK1lLFbyfLjKacwiRQc6gCEBqEP4/s1600/vieja+que+enga%25C3%25B1a.jpg" /></a></div>
<span style="color: #4b1f6f;"><span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH"><i> </i></span> </span></span></span>
</div>
<div lang="fr-CH" style="margin-top: 0.21cm;">
<span style="color: #4b1f6f;"><span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;">Es
handelt sich hier um ein Anliegen, das sich durch die ganze Bibel
hindurch zieht: die Rücksichtnahme gegenüber den Armen und
Notleidenden, den Verbitterten und den Fremden, den Witwen und
Waisen. Die israelitische Gesetzgebung und die prophetischen
Mahnungen messen sich daran, ob und wie die Benachteiligten darin
berücksichtigt werden. Der Gott Israels hat nun mal – aus was für
Gründen auch immer – für sie Partei ergriffen, und er wird davon
nie abkommen. Er steht an der Seite der Letzten. Ja, er macht sich zu
ihrem Anwalt. Sein Bevollmächtigter, Jesus von Nazaret, wird sich
mit ihnen identifizieren: </span></span></span>
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; margin-left: 1.25cm; margin-top: 0.21cm;">
<span style="color: #4b1f6f;"><span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH"><i>Ich
war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben…</i></span> </span></span></span>
</div>
<div style="margin-left: 2.5cm; text-indent: -1.25cm;">
<span style="color: #4b1f6f;"><span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH"><i>Ich
war fremd, und ihr habt mich aufgenommen… </i></span><span lang="fr-CH">(Matthäus
25,35).</span></span></span></span></div>
<div align="RIGHT" lang="fr-CH" style="margin-top: 0.21cm;">
<span style="color: #4b1f6f;"><span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></span></div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-26541899573591091262016-03-16T06:57:00.001-07:002016-03-16T06:57:05.195-07:00Ein befremdendes Gottesbild
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhCIfHIF0oz1BIzBJioLTk6Hg270QqtlR0zuiHZKeYsDjY90VSa3Mcj92RQTZPxI42WDmfAL1wG5TELVM7VX6PMAdlLfywx2XrsfXrlp5PPuJ42Xr2zJnQ9Hn6svsIFgt_72RjX8rqghjo/s1600/345_b.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="247" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhCIfHIF0oz1BIzBJioLTk6Hg270QqtlR0zuiHZKeYsDjY90VSa3Mcj92RQTZPxI42WDmfAL1wG5TELVM7VX6PMAdlLfywx2XrsfXrlp5PPuJ42Xr2zJnQ9Hn6svsIFgt_72RjX8rqghjo/s320/345_b.jpg" width="320" /></a></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<span style="color: olive;"> </span><span style="color: olive;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Zolleinnehmer
und andere, die einen ebenso schlechten Ruf hatten, versammelten sich
bei Jesus und wollten ihn hören. Die Pharisäer und die
Gesetzeslehrer murrten und sagten: Er lässt das Gesindel zu sich! Er
isst sogar mit ihnen! </i></span></span></span>
<br />
<div style="margin-left: 1.25cm;">
<span style="color: olive;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH"><i>Da
erzählte ihnen Jesus dieses Gleichnis: Stellt euch vor, eine Frau
hat zehn Silberstücke und verliert eins davon. Zündet sie da nicht
eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht gründlich in allen
Ecken, bis sie das Geldstück gefunden hat? Und wenn sie es gefunden
hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt zu
ihnen: Freut euch mit mir, ich habe mein verlorenes Silberstück
wieder gefunden! Ich sage euch: Genauso freuen sich die Engel Gottes
über einen einzigen Sünder, der ein neues Leben anfängt.</i></span>
<span lang="fr-CH">(nach Lukas 15,1 –3.8 –10)</span></span></span></span></div>
<div lang="fr-CH" style="margin-top: 0.21cm;">
<span style="color: olive;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Es
wird sehr breit ausgemalt, was die Frau alles unternimmt, um das
verlorene Geldstück wieder zu finden. Damals gab es keine
Parkettböden. Eine Lampe anzünden verlangte viel Geschick und Zeit.
Es scheint, dass das Geldstück für sie lebensnotwendig war. </span></span></span>
</div>
<div lang="fr-CH" style="margin-top: 0.21cm;">
<span style="color: olive;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Das
Gleichnis ist ein Reich-Gottes-Gleichnis. Die Hauptrolle spielt eine
Frau, die eine Lampe anzündet, das ganze Haus auf den Kopf stellt
und fegt und kniend in allen Ecken nach dem Geldstück sucht. Es ist
aber auch eine Frau, die sich überschäumend freuen kann, wenn sie
das Verlorene findet, so dass sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen
zu einem Fest einlädt, für das sie möglicherweise mehr ausgeben
muss, als das Silberstück wert ist. Ein bisschen verrückt, nicht
wahr? </span></span></span>
</div>
<div lang="fr-CH" style="margin-top: 0.21cm;">
<span style="color: olive;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Ist
diese Frau ein Bild für Gott? Und auf was bezieht sich denn das, was
die Frau so dringend sucht? Könnten wir damit gemeint sein? Sind wir
ihm so wichtig? Überlebenswichtig? </span></span></span>
</div>
<div lang="fr-CH" style="margin-top: 0.21cm;">
<span style="color: olive;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Vielleicht
sollten wir uns langsam auf einen ‚verrückten Gott’ einstellen…
</span></span></span>
</div>
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="color: olive;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></span></div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-61247220566428892842016-03-07T06:39:00.003-08:002016-03-07T06:39:32.785-08:00Je suis Jonas
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<div align="CENTER">
<br /></div>
<div align="CENTER">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="color: teal;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj7F06KKls3CpCWxNpbZEQyJCwFXlw63Wf4LZQLE7tW8u2GAS3eq2pBvUlsUyRKxaFdkHv0eY_pujmy_wjrgTUjzbcoJH-JD32pZDX1O1p02j1NKDORT4mfV5QpvIK_n5V1BFZnBIw8VM8/s1600/16-jona-und-der-walfisch_0.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj7F06KKls3CpCWxNpbZEQyJCwFXlw63Wf4LZQLE7tW8u2GAS3eq2pBvUlsUyRKxaFdkHv0eY_pujmy_wjrgTUjzbcoJH-JD32pZDX1O1p02j1NKDORT4mfV5QpvIK_n5V1BFZnBIw8VM8/s320/16-jona-und-der-walfisch_0.jpg" width="252" /></a></span></div>
<br />
<div align="CENTER">
<span style="color: teal;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiBVbMWYbFhtINVHotmoMJ7atF6yFddqBfZkpx1nqLxFDbAcalqySmtigkrRpcaHiERws1HB_EUdxt925AwXMjm-z8VYGTr4GNrRjxSx40ndLoKRFbDllgwbq05hs8V3LNbBeJYgguDa88/s1600/Bible-Story-Jonah-and-the-Big-Fish_art.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"></a><span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH">Es
ist immer wieder lohnenswert, zum Buch </span><span lang="fr-CH"><i>Jona</i></span><span lang="fr-CH">
zu greifen. Dieses Buch steht in unserer hebräischen Bibel, dem so
genannten Alten Testament. Im Unterschied zu anderen Prophetenbüchern
handelt es sich aber nicht um eine Sammlung von Prophetenworten,
sondern um eine Erzählung über das Schicksal des Propheten Jona.
Dieser sollte den Bewohnern der berühmt-berüchtigten Stadt Ninive
eine Strafpredigt halten und sie zur Umkehr bewegen. Jona tut das
dann auch, indem er der Stadt und den Menschen kurzerhand den
Untergang androht: </span></span></span></span>
</span></div>
<br />
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 1.25cm;">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Noch
40 Tage, und Ninive wird zerstört werden! </i></span></span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Und
alle, vom König bis zum Vieh, tun in Sack und Asche Busse. Die
Erzählung hält dann fest: </span></span></span>
</div>
<div style="margin-left: 1.25cm;">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH"><i>Als
Gott sah, was sie taten, dass sie von ihrem bösen Tun sich
abkehrten, da reute ihn das Böse, das er ihnen zu tun angedroht
hatte, und er tat es nicht</i></span> <span lang="fr-CH">(Jona 3).</span></span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Jetzt
sieht sich Jona von Gott betrogen und wird wütend und zornig, weil
er nicht das eintreten lässt, was er durch den Propheten ankünden
liess. Gott versucht zwar noch, ihm gut zuzureden, ja er schickt ihm
sogar eine Staude, die ihm Schatten geben und ihn von seinem Unmut
befreien soll. Als dann aber am folgenden Morgen die glühende Sonne
aufgeht und ein Wurm der Staude den Garaus macht, geht es auch mit
Jona zu Ende: <i>Mit Recht bin ich erzürnt und möchte sterben, </i>sagt
er.</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<br /></div>
<div lang="fr-CH" style="text-align: center;">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><span style="color: teal;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiBVbMWYbFhtINVHotmoMJ7atF6yFddqBfZkpx1nqLxFDbAcalqySmtigkrRpcaHiERws1HB_EUdxt925AwXMjm-z8VYGTr4GNrRjxSx40ndLoKRFbDllgwbq05hs8V3LNbBeJYgguDa88/s1600/Bible-Story-Jonah-and-the-Big-Fish_art.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiBVbMWYbFhtINVHotmoMJ7atF6yFddqBfZkpx1nqLxFDbAcalqySmtigkrRpcaHiERws1HB_EUdxt925AwXMjm-z8VYGTr4GNrRjxSx40ndLoKRFbDllgwbq05hs8V3LNbBeJYgguDa88/s320/Bible-Story-Jonah-and-the-Big-Fish_art.jpg" width="235" /></a></span> </span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Man
braucht nicht lange im Buch zu lesen um festzustellen, dass</span></span></span></div>
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH">es
sich bei Jona nicht um eine historische Gestalt, sondern vielmehr um
die Karikatur eines Propheten geht. Das Buch ist voller Tiefsinn
verbunden mit Charme und Schalk. Es endet auch nicht mit einem happy
end, auch nicht in einer Tragödie, sondern mit einer Frage.
Spätestens bei der Frage am Schluss des Buches stellen wir fest,
dass der widerspenstige Jona weniger die Züge eines Propheten als
unsere eigenen Züge trägt:</span></span></span></span><br />
<div style="margin-left: 1cm;">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH"><i>Dir
ist es leid um den Strauch, für den du nicht gearbeitet und den du
nicht großgezogen hast. Über Nacht war er da, über Nacht ist er
eingegangen. Mir aber sollte es nicht leid sein um Ninive, die große
Stadt, in der mehr als hundertzwanzigtausend Menschen leben, die
nicht einmal rechts und links unterscheiden können – und außerdem
so viel Vieh? </i></span><span lang="fr-CH">(Jona 4)</span></span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">So
endet das Buch. Ninive? Ninive ist überall. Jona? An seiner Stelle
stehen jetzt wir. An seiner Stelle haben wir auf die Frage Gottes
eine Antwort zu geben. Wie Jona sind auch wir unwillig, wenn Gott
sich derer erbarmt, von denen wir meinen, dass sie es nicht
verdienen. Wie Jona müssen auch wir lernen, dass Gott ein Gott des
Erbarmens ist und dass ihn das Böse reuen kann, das er den Menschen
androht. Und mit Jona zusammen müssen auch wir die Lektion lernen,
dass der Ewige sich in seine Pläne nicht dreinreden lässt.</span></span></span></div>
<br />
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></span></div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-10969930591531376662016-02-11T06:31:00.001-08:002016-02-11T06:31:27.888-08:00...zu richten die Lebenden und die Toten
<br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEirkSXQmQNvvz6fSh2cl86KbPu9kr_juMoO98jRQ8lzuM-CEi3RtAIsXV0ulBk9cDJRP39gCcqYhxF_J-RodbdFxwroMfVEZnNi3aTpfX5kZ80MT5Dn6bYh9lUskH6S4Ye1yMRBSFHATKY/s1600/_3_4679461222296.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="309" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEirkSXQmQNvvz6fSh2cl86KbPu9kr_juMoO98jRQ8lzuM-CEi3RtAIsXV0ulBk9cDJRP39gCcqYhxF_J-RodbdFxwroMfVEZnNi3aTpfX5kZ80MT5Dn6bYh9lUskH6S4Ye1yMRBSFHATKY/s320/_3_4679461222296.jpg" width="320" /></a></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Jedes
Mal, wenn ich das Glaubensbekenntnis spreche, gerate ich bei diesem
Satz ins Stocken. Wie soll ich ihn verstehen? Soll ich mir dieses
Kommen herbeisehnen – oder müsste ich es nicht eher fürchten?
Werde ich vor dem kommenden Richter bestehen?</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Biblische
Bilder tauchen auf vom kommenden Richter, der die Völker
zusammenrufen und die »Böcke« von den »Schafen« scheiden wird
(Mt 25,31-46), wobei die einen das Reich in Besitz nehmen, die
anderen hingegen in das ewige Feuer geworfen werden.</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Die
Darstellungen des Jüngsten Gerichts, wie wir sie in manchen
Gotteshäusern finden, helfen dabei nicht. Zu tief haben sich die
Bilder der Verdammten, die in die Hölle hinabstürzen, in unser
Innerstes eingebrannt. Ich will diese Vorstellungen, die im
Volksglauben fest verankert sind, nicht einfach über Bord werfen.
Aber es gibt auch noch andere Möglichkeiten, das Wort vom »Richten«
zu verstehen.</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Nach
Vorstellungen, wie wir sie unter anderem auch in der Bibel antreffen,
ist der Richter an erster Stelle nicht derjenige, der nach genauer
Buchführung die Menschen belohnt oder bestraft, sondern vor allem
derjenige, der Menschen, die Unrecht erleiden, <i>ins Recht setzt</i>.
Das ist das, worum zum Beispiel in den Psalmen die ungerecht
Verfolgten bitten: dass Gott vor aller Welt deutlich macht, auf
welcher Seite er steht, und dass den Erpressern, den Blutsaugern ganz
klar gesagt wird, dass sie auf die falsche Karte setzen und sich vor
aller Welt schämen müssen.</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Nicht
um Belohnung und Bestrafung geht es also an erster Stelle, sondern
darum, dass das <i>Richtige, das Recht</i> sich durchsetzt und ans
Licht kommt und dass diejenigen, die das ganze Leben lang ihrer Treue
wegen unten durch mussten, aufgerichtet, rehabilitiert werden.</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Das
Bild vom kommenden Richter will den Menschen nicht Angst machen; im
Gegenteil! Es ist ein Bild der Hoffnung und Befreiung für
diejenigen, die Unrecht erleiden; sie sollen Recht bekommen.
Und zwar nicht erst im ‚Jenseits’. Der Kommende, der die
Rechtlosen ins Recht setzt, gibt ihnen jetzt schon eine Stimme. Sie
sind nicht länger nur Opfer, sondern jetzt schon Subjekt der eigenen
Geschichte. </span></span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Das
heisst aber auch für uns, dass wir uns nicht mehr abfinden mit
Ungerechtigkeit und Gewalt, mit Unrecht und Unterdrückung, sondern
beharrlich darauf bestehen, dass es etwas anderes geben muss. So wird
die Vorstellung von diesem Kommenden gleichzeitig zum Bild der
Hoffnung: Dass dieses »andere«, die Gerechtigkeit und die Liebe und
der Frieden hier und jetzt, mitten unter uns, bereits greifbar wird. </span></span></span>
</div>
<br />
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></span></div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-3517692834387080652016-02-05T06:37:00.003-08:002016-02-05T06:37:36.575-08:00Nichts als die Verheissung ?
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjykvoa6G2L7I2PFAF1cqMIb6QFU9TP0rJRHod6WG-o27Q3bdhJ9HVXBs92idn_MWvMLvb1PhDC6etNkJq80T0ktAvVOC7kG6cBnhDFbZXpq5TJaH2U_bF7KEt5UundJ0Ja1BH3Yu-msoM/s1600/2015-02-07-7-04-argentina-mudanza.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><br /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgCB0a_4LufzDwrGLJRgFG4z5bOSoPXki6RovXqemlLgfzhyphenhyphenEJ4y9LgE5hIKsXlxAPKWs3EUjhw1Am0RPmCS5KRuRolI874AhvXtJnJrfyMx29URG7T7hxeP8NyH1IxIb57SXHfOW00pZE/s1600/images.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgCB0a_4LufzDwrGLJRgFG4z5bOSoPXki6RovXqemlLgfzhyphenhyphenEJ4y9LgE5hIKsXlxAPKWs3EUjhw1Am0RPmCS5KRuRolI874AhvXtJnJrfyMx29URG7T7hxeP8NyH1IxIb57SXHfOW00pZE/s1600/images.jpg" /></a></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="color: navy;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Ich
habe einen Abreisskalender. Für jeden Tag hält er einen Gedanken
bereit. Auf einem Blatt zur Jahreswende las ich:</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 1.25cm;">
<span style="color: navy;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Ich
sagte zu dem Engel, der das alte mit dem neuen Jahr verbindet: »Gib
mir ein Licht, damit ich festen Schrittes in die Ungewissheit des
neuen Lebens schreiten kann.«</i></span></span></span></div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 1.25cm;">
<span style="color: navy;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Aber
er antwortete mir: »Geh hinaus in die Ungewissheit und lege deine
Hand in Gottes Hand; das ist mehr wert als ein Licht und sicherer,
als den Weg zu wissen.«</i></span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: navy;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Als
Quellenangabe stand unter diesem Text nicht etwa der Name eines
Mystikers oder eines bekannten Kirchenvaters, sondern ganz einfach:
<i>Aus China.</i></span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: navy;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Der
Text verfolgt mich immer wieder, und es kommen mir Situationen und
Erzählungen aus der Bibel in den Sinn. Schon zu Beginn der
Geschichte Gottes mit den Menschen sagt der Ewige zu Abraham: <i>Geh
los! Weg aus deinem Land, aus deiner Verwandtschaft… in das Land,
das ich dir zeigen werde… ich werde dich segnen…</i> Und Abraham
brach auf und hatte nichts als Gottes ‚Hand’: seinen Segen
(Genesis 12,1ff).</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<br /></div>
<div lang="fr-CH" style="text-align: center;">
<span style="color: navy;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjykvoa6G2L7I2PFAF1cqMIb6QFU9TP0rJRHod6WG-o27Q3bdhJ9HVXBs92idn_MWvMLvb1PhDC6etNkJq80T0ktAvVOC7kG6cBnhDFbZXpq5TJaH2U_bF7KEt5UundJ0Ja1BH3Yu-msoM/s1600/2015-02-07-7-04-argentina-mudanza.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjykvoa6G2L7I2PFAF1cqMIb6QFU9TP0rJRHod6WG-o27Q3bdhJ9HVXBs92idn_MWvMLvb1PhDC6etNkJq80T0ktAvVOC7kG6cBnhDFbZXpq5TJaH2U_bF7KEt5UundJ0Ja1BH3Yu-msoM/s320/2015-02-07-7-04-argentina-mudanza.jpg" width="240" /></a> </span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: navy;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Und
ich denke an Mose am brennenden Dornbusch. Zu ihm sagt der Ewige: <i>Und
jetzt geh! Ich schicke dich zum Pharao; Du wirst mein Volk aus
Ägypten herausführen… Ich werde mit dir sein. </i>Nach etlichem
Widerstand und manchen Absprachen macht sich Mose mit Aaron auf den
schweren Weg zum Pharao und auf den noch schwierigeren Weg mit dem
Volk durch die Wüste mit nichts in der ‚Hand’ als den Namen
Gottes ICH-BIN-DA (Exodus 3).</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: navy;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Und
ich denke an die Jünger auf dem Berg in Galiläa, wo der
Auferstandene ihnen sagt: <i>Macht euch auf den Weg und lasst alle
Völker mitlernen und taucht sie ein in den Namen Gottes... Ich bin
bei euch alle Tage, bis Zeit und Welt vollendet sind… </i>Und sie
machen sich auf den Weg mit nichts anderem in der ‚Hand’ als die
Verheissung des Mitsein (Matthäus 28, 16-20).</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: navy;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">So
ist Gott – überall, wo wir ihm begegnen. Er schickt uns in die
Ungewissheit. Aber seine Hand bedeutet uns Licht und Sicherheit.</span></span></span></div>
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="color: navy;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></span></div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-76522681757638860212016-02-01T06:23:00.000-08:002016-02-01T06:23:03.337-08:00
<div align="CENTER" lang="fr-CH" style="margin-bottom: 0.42cm;">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i><b>Ich
habe euch aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt!</b></i></span></span></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjeziMzK0hvB28DgKHl95I_2UkOzoEiS0hsyi2twph-Xr5kPzi-iaQ4C3k0mKGYRc8UjbIsVzbeaNMQgEIq-nUukt32v7nUxpHYJfozDvZ5inlh6331yqoIsrt8lrA_NpEuATNPjKc6Kpw/s1600/b3f52dca1ebd134eaf53b768946a195f.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjeziMzK0hvB28DgKHl95I_2UkOzoEiS0hsyi2twph-Xr5kPzi-iaQ4C3k0mKGYRc8UjbIsVzbeaNMQgEIq-nUukt32v7nUxpHYJfozDvZ5inlh6331yqoIsrt8lrA_NpEuATNPjKc6Kpw/s320/b3f52dca1ebd134eaf53b768946a195f.jpg" width="241" /></a></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH" style="margin-bottom: 0.42cm;">
<br /></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Ich
bekam einmal zu einem bestimmten Anlass einen wunderschönen
Holzschnitt geschenkt. Er stellt eine Gruppe finsterer Gestalten dar,
unbeweglich, lustlos, starr. Vor ihnen tanzt und spielt beschwingt
ein Flötenspieler. Darunter mit Bleistift der Satz: <i>Ich habe euch
aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt!</i> </span></span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Das
Bild sollte an das Gleichnis erinnern, das sowohl Lukas als auch
Matthäus in ihren Evangelien überliefern (Lukas 7,31-35; Matthäus
11,17-19). Kinder möchten spielen und machen ihren Gespanen auch
entsprechende Vorschläge: »Spielen wir doch Hochzeit!« , »Spielen
wir doch Beerdigung!« Aber von den anderen Kindern kommt nie eine
Reaktion; sie haben einfach keine Lust. Ihnen sind die Vorschläge zu
uninteressant.</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Hier
und da regt mich dieses Bild zur abendlichen Gewissenserforschung an.
Ich frage mich dann, wo und wann hat mir heute der Flötenspieler zum
Tanzen aufgespielt? Und ich denke an ganz konkrete Gegebenheiten, bei
denen ich ebenso abweisend und finster aus der Wäsche geguckt habe
wie diese traurigen Gestalten auf dem Holzschnitt. Ich denke an die
Nachbarin; ihr krebskranker Mann ist im Krankenhaus; aber wenn ich
der in die Quere komme, lässt sie mich vor einer halben Stunde nicht
wieder los. Oder ich denke an meinen Kollegen; er hat mich zum Apero
eingeladen, aber seine immer gleichen Witze kann ich schon nicht mehr
hören. Ich denke an die Obdachlose, die vor der Post ihre komischen
Zeitschriften verkauft. Ich habe so getan, als ob ich die Zeitschrift
schon längst hätte. Ich denke an die kleine Gruppe engagierter
Leute, die mir zumutete, mit ihnen zusammen an die Demonstration für
die Sans-Papier zu gehen... Jedes Mal kam von mir ein gelangweiltes
Abwinken. Ich bemerkte nicht, dass es jedes Mal der Flötenspieler
war, der mir zur Hochzeit aufspielte.</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Dann
aber gab es doch Momente, an denen ich mitgetanzt habe. Es waren die
schönsten des Tages.</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Was
mir das Gleichnis sagen will? Vielleicht dieses: Spiel doch mit! Lass
dich ein auf den Reigen! Geh mit zum Fest, wenn dich der
Flötenspieler doch so liebevoll einlädt! </span></span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Denn
die Zeit zum Feiern ist da.</span></span></span></div>
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></span></div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-13484883075569676842016-01-26T06:37:00.003-08:002016-01-26T06:37:41.461-08:00
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><b>...zu
richten die Lebenden und die Toten</b></span></span></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhvxgbEye65O0gkC55UuUaGtHYdgVEeMKW4Mxl4G4pkk5P_w5ecdT67Gc2hgywfMhCSHQb7OtlAJBtXq2QBYIaQdWo93vLra1hJWDpmuynvuxOjSW_7leMy1eNG70CZRgM1RUXYfhHitmg/s1600/20150408122113210.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><br /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEitQeXSoiLCbBqQZRVojECgx0S5VAybU_dgHL-wJPgbdMGByE2inNhVW7-2fkHjR6tFjMOat9Ov6gXrPvd95rIdOYcEt2c82XKO0pZtLPUm9_X-2k5pRJDT6AmCNBltD8chxjYfZf7osRg/s1600/766555692.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEitQeXSoiLCbBqQZRVojECgx0S5VAybU_dgHL-wJPgbdMGByE2inNhVW7-2fkHjR6tFjMOat9Ov6gXrPvd95rIdOYcEt2c82XKO0pZtLPUm9_X-2k5pRJDT6AmCNBltD8chxjYfZf7osRg/s320/766555692.jpg" width="320" /></a></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Jedes
Mal, wenn ich das Glaubensbekenntnis spreche, gerate ich bei diesem
Satz ins Stocken. Wie soll ich ihn verstehen? Soll ich mir dieses
Kommen herbeisehnen – oder müsste ich es nicht eher fürchten?
Werde ich vor dem kommenden Richter bestehen?</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Biblische
Bilder tauchen auf vom kommenden Richter, der die Völker
zusammenrufen und die »Böcke« von den »Schafen« scheiden wird
(Mt 25,31-46), wobei die einen das Reich in Besitz nehmen, die
anderen hingegen in das ewige Feuer geworfen werden.</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Die
Darstellungen des Jüngsten Gerichts, wie wir sie in manchen
Gotteshäusern finden, helfen dabei nicht. Zu tief haben sich die
Bilder der Verdammten, die in die Hölle hinabstürzen, in unser
Innerstes eingebrannt. Ich will diese Vorstellungen, die im
Volksglauben fest verankert sind, nicht einfach über Bord werfen.
Aber es gibt auch noch andere Möglichkeiten, das Wort vom »Richten«
zu verstehen.</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Nach
Vorstellungen, wie wir sie unter anderem auch in der Bibel antreffen,
ist der Richter an erster Stelle nicht derjenige, der nach genauer
Buchführung die Menschen belohnt oder bestraft, sondern vor allem
derjenige, der Menschen, die Unrecht erleiden, <i>ins Recht setzt</i>.
Das ist das, worum zum Beispiel in den Psalmen die ungerecht
Verfolgten bitten: dass Gott vor aller Welt deutlich macht, auf
welcher Seite er steht, und dass den Erpressern, den Blutsaugern ganz
klar gesagt wird, dass sie auf die falsche Karte setzen und sich vor
aller Welt schämen müssen.</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Nicht
um Belohnung und Bestrafung geht es also an erster Stelle, sondern
darum, dass das <i>Richtige, das Recht</i> sich durchsetzt und ans
Licht kommt und dass diejenigen, die das ganze Leben lang ihrer Treue
wegen unten durch mussten, aufgerichtet, rehabilitiert werden.</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<br /></div>
<div lang="fr-CH" style="text-align: center;">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhvxgbEye65O0gkC55UuUaGtHYdgVEeMKW4Mxl4G4pkk5P_w5ecdT67Gc2hgywfMhCSHQb7OtlAJBtXq2QBYIaQdWo93vLra1hJWDpmuynvuxOjSW_7leMy1eNG70CZRgM1RUXYfhHitmg/s1600/20150408122113210.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhvxgbEye65O0gkC55UuUaGtHYdgVEeMKW4Mxl4G4pkk5P_w5ecdT67Gc2hgywfMhCSHQb7OtlAJBtXq2QBYIaQdWo93vLra1hJWDpmuynvuxOjSW_7leMy1eNG70CZRgM1RUXYfhHitmg/s320/20150408122113210.jpg" width="215" /></a> </span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Das
Bild vom kommenden Richter will den Menschen nicht Angst machen; im
Gegenteil! Es ist ein Bild der Hoffnung und Befreiung für
diejenigen, die Unrecht erleiden; sie sollen Recht bekommen.
Und zwar nicht erst im ‚Jenseits’. Der Kommende, der die
Rechtlosen ins Recht setzt, gibt ihnen jetzt schon eine Stimme. Sie
sind nicht länger nur Opfer, sondern jetzt schon Subjekt der eigenen
Geschichte. </span></span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Das
heisst aber auch für uns, dass wir uns nicht mehr abfinden mit
Ungerechtigkeit und Gewalt, mit Unrecht und Unterdrückung, sondern
beharrlich darauf bestehen, dass es etwas anderes geben muss. So wird
die Vorstellung von diesem Kommenden gleichzeitig zum Bild der
Hoffnung: Dass dieses »andere«, die Gerechtigkeit und die Liebe und
der Frieden hier und jetzt, mitten unter uns, bereits greifbar wird. </span></span></span>
</div>
<br />
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></span></div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-55751461697028400252016-01-18T06:54:00.002-08:002016-01-18T06:54:37.625-08:00Bibel und Zeitgeist
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgiWahqE2V5OSoP_i5w1pWBaRWORiklLRk3zzKhS4HUY9qAAE9U15oTqtwYgW-FjMzbxgwodW8lb-r6c11ZNemZEoVjRvSZjlufhDuFfa62HtrvWORjj_iLc_rRkLhO-xlV6e8DbEMT4Ls/s1600/c95e139c9bd662802f671c9add91525e.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgiWahqE2V5OSoP_i5w1pWBaRWORiklLRk3zzKhS4HUY9qAAE9U15oTqtwYgW-FjMzbxgwodW8lb-r6c11ZNemZEoVjRvSZjlufhDuFfa62HtrvWORjj_iLc_rRkLhO-xlV6e8DbEMT4Ls/s320/c95e139c9bd662802f671c9add91525e.jpg" width="317" /></a></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<div align="CENTER">
<br /></div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 1.25cm;">
<span style="color: #3465a4;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Ihr
Frauen, ordnet euch den Männern unter!</i></span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: #3465a4;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Diese
Aufforderung steht in der Bibel. Im 5. Kapitel des Briefes an die
christliche Gemeinde in Ephesus. Bis vor wenigen Jahren gehörte
dieser Satz zum eisernen Bestand der Liturgie bei kirchlichen
Trauungen. Heute versucht man je länger je mehr, Lesungen dieser Art
zu umgehen; sie passen ganz einfach nicht mehr zu unserem Welt- und
Menschenbild. </span></span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: #3465a4;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Aber:
Führt ein solcher Umgang mit der Bibel nicht in die
Beliebigkeit? Passen wir so die Bibel nicht unserem Zeitgeist an? </span></span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: #3465a4;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Ja,
der Zeitgeist! Zu oft vergessen wir, dass es auch zu biblischen
Zeiten einen Zeitgeist gab, sei es, dass die biblischen Verfasser
davor warnten, sei es, dass sie selber immer wieder dem Zeitgeist
verfielen.</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: #3465a4;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Im
gleichen Epheserbrief lesen wir nur wenige Verse später: </span></span></span>
</div>
<div style="margin-left: 1cm;">
<span style="color: #3465a4;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH"><i>Ihr
Sklaven, gehorcht euren irdischen Herren mit Furcht und Zittern…
</i></span><span lang="fr-CH">(Epheser 6,5). </span></span></span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: #3465a4;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Ich
zweifle keinen Augenblick daran, dass sowohl die Aufforderung an die
Frauen als auch die an die Sklaven von Männern – eben ‚Herren’
– niedergeschrieben wurden. Sie haben so ihren eigenen Zeitgeist
von der Überlegenheit des Mannes über die Frau und der ‚Herren’
über die ‚Untertanen’ in die Bibel hineingetragen. Sie waren nie
in der Schule des Nazareners, für den die Frauen nicht weniger
galten als die Männer und der für die Sklaverei überhaupt nichts
übrig hatte. Im Gegenteil. Er verstand sich ganz im Auftrag jenes
Gottes, dem alles daran gelegen war, sein Volk aus der Sklaverei zu
befreien, und mit seinem Volk glaubte er, dass Mann <i>und</i> Frau
nach dem Bild und Gleichnis Gottes erschaffen sind. </span></span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: #3465a4;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Zur
Zeit Jesu wie zur Zeit des Epheserbriefes war die Welt von der
Zweitrangigkeit der Frau wie von der Richtigkeit der Sklaverei
überzeugt. Sklavenaufstände und Gleichstellungsbestrebungen wurden
von den Machthabern, den ‚Herren’, mit brutaler Gewalt
unterdrückt. Wenn der Verfasser des Epheserbriefes die Sklaven
auffordert, ihren irdischen Herren zu gehorchen, und die Frauen
auffordert, ihren Männern untertan zu sein, gibt er dem damaligen
Zeitgeist nach und steht im Widerspruch zum Geist Jesu, der gekommen
ist, die Menschen von allen politischen, wirtschaftlichen und
religiösen Zwängen zu befreien.</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: #3465a4;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Beim
Lesen der Bibel werden wir jeweils genau hinsehen müssen, wes
Geistes Kinder die Verfasser waren. Nicht immer waren sie vom guten
Geist geleitet; nicht selten verfielen sie dem jeweiligen Zeitgeist –
eine Versuchung, die durchaus verständlich ist und von der auch die
spätere Kirche nicht immer verschont blieb.</span></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="color: #3465a4;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Achten
wie also beim Lesen der Bibel auf den jeweiligen Zeitgeist. Auf
den damaligen, aber auch auf den heutigen. Das verlangt von uns einen
kritischen Umgang sowohl mit unserer Zeit, wie auch mit der Bibel.</span></span></span></div>
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="color: #3465a4;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></span></div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-77666576739349759762015-12-29T06:21:00.003-08:002015-12-29T06:22:22.560-08:00Ochs und Esel<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiPCOvIZhRLCYq5L6jb-OBWa7nOSQqk3xZCZHXRbTwtwYkhRd7kUa0zVuKL120Qmv28EPJUxd5zNMG7pwGo9yTKDe-8HlZRKJJ-KkeRqgWNQe1SsieWU7CLynX2d05ILiOr5kkliBfe5oM/s1600/jacquelinlyon.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiPCOvIZhRLCYq5L6jb-OBWa7nOSQqk3xZCZHXRbTwtwYkhRd7kUa0zVuKL120Qmv28EPJUxd5zNMG7pwGo9yTKDe-8HlZRKJJ-KkeRqgWNQe1SsieWU7CLynX2d05ILiOr5kkliBfe5oM/s320/jacquelinlyon.jpg" width="250" /></a></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<br />
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Es
gibt recht unterschiedliche Krippen, aber im grossen und ganzen
erinnern sie an das, was wir in den Evangelien lesen: an die heilige
Familie, an ganze Scharen von Engeln, an Hirten mit ihren Schafen, an
die drei Könige…. (Lukas 2,1-20; Matthäus 2,1-12) Aber dann
finden wir fast bei jeder Krippe etwas, wovon in den Evangelien
überhaupt nicht die Rede ist: den Ochs und den Esel. Und ich bin
sehr beruhigt, wenn sie da sind.</span></span>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Ich
habe auch eine Erklärung, weswegen das so ist. Weihnachten ist ja
das Fest der Liebe und des Friedens. Und an Weihnachten möchten wir
besonders liebevoll und besonders friedlich miteinander umgehen. Und
ausgerechnet an Weihnachten gelingt uns das nicht – gerade weil wir
es so gut machen wollen. Wir ärgern uns dann über uns selbst –
auch nicht gerade die beste Voraussetzung, um Mitmenschen liebevoll
zu begegnen.</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Dann
kann es hilfreich und tröstend sein, zur Krippe zu gehen. Vielleicht
ist es nicht immer so leicht, sich in diesen Gestalten
wiederzufinden. Die Heilige Familie ist schon gar weit entfernt von
uns. Die Hirten sind zwar drollig und die Engel ab und zu auch, aber
messen möchten wir uns mit ihnen nicht. Auch die heiligen drei
Könige sind für uns eine Schuhnummer zu gross. Und da bin ich eben
froh um den Ochs und den Esel. Die sind nun wirklich nichts
Besonderes und sie brauchen auch nichts Besonderes zu sagen. In ihnen
kann ich mich am ehesten wieder erkennen. Ich bin ja auch nichts
Besonderes, und etwas Besonderes habe auch ich nicht zu sagen. Aber
wenn Ochs und Esel an der Krippe Platz haben, so denke ich mir, dann
hab ich sicher auch Platz.</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Zwar
ist in den Evangelien vom Ochs und Esel nicht die Rede. Aber ganz
zufällig sind sie nicht da. Wenn von der Krippe die Rede ist,
erinnere ich mich unwillkürlich an den Propheten Jesaja, dessen Buch
mit einem Wort von der Krippe beginnt. Da heisst es:</span></span></div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 1.25cm;">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><i>Söhne
habe ich aufgezogen und gross gemacht; sie aber sind mir untreu
geworden. Der Ochs kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe des
Herrn. Mein Volk aber hat keine Einsicht.</i></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Zu
dem Volk, von dem hier die Rede ist, gehöre auch ich. In der Tat bin
ich oft noch uneinsichtiger als ein Ochs und störrischer als ein
Esel. Aber wenn der Ochs und der Esel bei der Krippe sind, habe doch
auch ich eine Chance.</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Vielleicht
ist das die Weihnachtsbotschaft, und vielleicht ist das der Grund,
weswegen wir an Weihnachten einander beglückwünschen: Gott ist
Mensch geworden, und darum haben alle eine Chance. Auch der Ochs und
der Esel. Auch Du. Und – vielleicht – auch ich.</span></span></div>
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<br />
<br /></div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-70266344250835771952015-12-21T06:56:00.001-08:002015-12-21T06:56:30.727-08:00Ausgerechnet Hirten (zu Lukas 2,8-14)<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEifftMyIUlIbEJ9hDgQ92g3iVDiwJr8wK4FSmHz0YYS9tCG7LSnCZL_XRVmJee6udoqxYbQ_GnGAK5qrrzsPt8PdYCvsQLZRttkm4zOkSLebE_TqwSIgqM-By286MxpVJXBUWGJeDiUAlw/s1600/cs61mc4g.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="241" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEifftMyIUlIbEJ9hDgQ92g3iVDiwJr8wK4FSmHz0YYS9tCG7LSnCZL_XRVmJee6udoqxYbQ_GnGAK5qrrzsPt8PdYCvsQLZRttkm4zOkSLebE_TqwSIgqM-By286MxpVJXBUWGJeDiUAlw/s320/cs61mc4g.png" width="320" /></a></div>
<br /><br />
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Der
Bote Gottes geht nicht zuerst zu Maria und Joseph und zum Kind, das
eben auf die Welt gekommen ist. Die Herrlichkeit des Ewigen umstrahlt
nicht die heilige Familie. Die Menge der himmlischen Heerscharen
stimmt nicht bei der Krippe das Gloria an.</span></span></span></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Hirten
stehen im Mittelpunkt. Zu ihnen als erste kommt der Bote Gottes,
gerade so, als ob sie die wichtigsten Leute wären, denen als erste
die Gute Nachricht mitgeteilt werden muss. Hirten sind es, die als
erste in das Licht Gottes hineingenommen werden. Die Hirten sind die
ersten, die den himmlischen Gesang vernehmen: <i>Ehre sei Gott in der
Höhe, und Friede den Menschen, die er liebt.</i> Nicht an erster
Stelle Menschen, mit Rang und Namen, nicht an erster Stelle Brave und
Heilige stehen vor Gott. Friede, Freude, Segen, Licht... all das
betrifft zuerst die Menschen, denen Gott besonders nahe sein will.
Und um das ja deutlich zu machen, nimmt der Bote Gottes nicht an
erster Stelle die Priester und die besseren Leute in sein Licht
hinein, sondern die Hirten, die nicht nur herzig und drollig sind,
sondern vor allem bärbeissig, eigenwillig und grobschlächtig sein
können.</span></span></span></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Alles
ist ganz anders als man es erwartet: die Botschaft – dass nämlich
der Retter und Herr im Kind in der Krippe erschienen ist; die Leute,
an die sich die Botschaft richtet – Menschen, die keinen guten Ruf
haben. Alles ist ganz anders als man es erwartet.</span></span></span></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Entscheidend
ist nicht, dass wir uns abmühen, entscheidend ist nicht, dass wir
möglichst brav sind und gut dastehen. Weihnachten will uns sagen:
Entscheidend ist, dass Gott für die Kleinen und Vergessenen
einsteht.</span></span></span></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Das
ist auch das, was uns zusammenhält und neu anfangen lässt. </span></span></span>
</div>
<br />
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="color: teal;"><span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></span></div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-4493866031917277302015-12-16T06:18:00.001-08:002015-12-16T06:18:05.374-08:00
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Andere
Massstäbe</b></span></span></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Gedanken
zum Advent</span></span></div>
<div align="CENTER">
<br /></div>
<div align="CENTER">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgBIhwnE66Hit9NvgTPf3IUormpU3Q7-nBj5-ERcrnCDMqsf9U-v6wMDbvjfx6jZm1RkMkDUn0CqXS-d1pzGpNsAdpc8yCYs2ruK30GrEl7mXJKBfpvF_FXiWK28m3Utu6FmnVLYlLCt0c/s1600/10098774563_5ac0d99f73_z.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="144" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgBIhwnE66Hit9NvgTPf3IUormpU3Q7-nBj5-ERcrnCDMqsf9U-v6wMDbvjfx6jZm1RkMkDUn0CqXS-d1pzGpNsAdpc8yCYs2ruK30GrEl7mXJKBfpvF_FXiWK28m3Utu6FmnVLYlLCt0c/s320/10098774563_5ac0d99f73_z.jpg" width="320" /></a></div>
<div align="CENTER">
<br /></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Saul,
der erste König von Israel, ist gescheitert. Er folgte seinen
eigenen Machtgelüsten und tat nur das, was ihn selber
vorwärtsbrachte – ohne Rücksicht auf das Volk und auch ohne
Rücksicht auf die Weisungen Gottes. So schickte denn Gott seinen
Propheten Samuel nach Bethlehem – einen ziemlich unbedeutenden Ort
– um dort einen der Söhne Isais zum König salben. Samuel machte
sich auf ohne zu wissen, wer von den Söhnen es sein sollte (vgl. 1
Samuel 16,1-13).</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Im
Auftrag Gottes lud er das ganze Dorf zum Opfer und zum
anschliessenden Fest-Mahl ein. Besondere Gäste waren natürlich die
Mitglieder der Sippe Isais. Dieser kam mit seinen erwachsenen Söhnen
und stellte sie dem Propheten vor. Einer stattlicher und
imponierender als der andere, und bei jedem dachte sich Samuel: <i>Das
muss er sein!</i> Und jedes Mal sagte ihm Gott: <i>Nicht den habe ich
erwählt!</i> </span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Samuel
erging es wie allen Menschen, wenn sie an einen König denken: Er
muss gross und stattlich und mächtig sein, er muss imponieren und
sich durchsetzen können. Sozialkompetenz ist gefragt, so nennt man
das heute. Für Samuel wäre eigentlich jeder der sieben Söhne in
Frage gekommen, aber bei jedem musste er von Gott das gleiche hören:
<i>Nicht der ist’s, den ich meine.</i></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Samuel
war ratlos, ist er doch geschickt worden, einer der Söhne Isais zum
König zu salben. Darum fragte er Isai: Sind das alle deine Söhne?
Der antwortete: Ja… schon…, das heisst der Jüngste, David,
fehlt; der hütet gerade die Schafe. Samuel sagte zu Isai: Lass ihn
holen; wir wollen uns nicht zum Mahl hinsetzen, bevor er da ist.</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Isai
schickte also jemand hin und ließ ihn kommen. Kaum stiess David zur
Runde, sagte die Stimme zu Samuel: <i>Auf, salbe ihn! Er ist es.</i></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Offensichtlich
steht Gott auf der Seite derer, die für die Menschen gar nicht
zählen, auf der Seite derer, die schnell in Vergessenheit geraten,
weil sie zu jung, zu unscheinbar, zu unbedeutend sind. Wir schauen
auf das Imponierende, auf das Tüchtige und Mächtige. Bei Gott ist
es nicht so. </span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Die
vorweihnachtliche Zeit kündet sich bereits an: Die Hirten sollen den
Neugeborenen, den Messias, nicht in einem übermächtigen Potentaten
suchen, sondern in einem obdachlosen Kind, das in einem Futtertrog
liegt. Der Gott, von dem wir reden: Er lässt sich nicht finden, es
sei denn, wir beugen uns und suchen ihn im Kleinen und Geringen und
Verachteten. </span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Das
muss gelernt sein. Die Zeit dafür ist da.</span></span></div>
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<br /><br />
</div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-87964368413684051012015-12-12T06:49:00.001-08:002015-12-12T06:49:34.009-08:00<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;">Hoffen
ist anders</span></span></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgSpnADX7_-U88FXiMdo99SUKkzB4ubQTGvUFdjacmx3W4TiYzUbcUDWjf8FMjqCMUfi3fGJ2GZGXgRd1O5DMi5qYbOd3kk4I5bwEezkuzC_Glg44jm5lqRbGUYjPSXl52sKQ9XYAbqxhk/s1600/magnificat_de_las_alegrias.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgSpnADX7_-U88FXiMdo99SUKkzB4ubQTGvUFdjacmx3W4TiYzUbcUDWjf8FMjqCMUfi3fGJ2GZGXgRd1O5DMi5qYbOd3kk4I5bwEezkuzC_Glg44jm5lqRbGUYjPSXl52sKQ9XYAbqxhk/s320/magnificat_de_las_alegrias.jpg" width="241" /></a></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;">Der
Pessimist sagt: »Ich bin kein Pessimist, ich bin Realist; ich
betrachte die Dinge so, wie sie sind.« Der Optimist sagt: »Ich bin
kein Optimist, ich bin Realist; ich betrachte die Dinge so, wie sie
sind.« </span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;">Solche
Aussagen sind verständlich. Der Pessimist steht im Verdacht, ein
Schwarzseher zu sein und die Dinge schwärzer zu sehen, als sie sind.
Der Optimist steht im Verdacht, blauäugig zu sein und die Dinge in
helleren Farben zu sehen, als sie sind. </span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;">Sowohl
Optimisten als auch Pessimisten möchten Realisten sein. Sie haben
auch gute Gründe für ihre jeweilige Weltsicht, ohne dass ihnen
Weltfremdheit vorgeworfen werden muss. Ihre Gründe sind ernst zu
nehmen, sind überprüfbar und oft auch nachvollziehbar. Es gibt gute
Gründe, die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz optimistisch
einzuschätzen. Es gibt aber auch gute Gründe, die wirtschaftliche
Entwicklung der Schweiz pessimistisch zu sehen. Kann sein, dass
morgen die Einschätzung wieder eine ganz andere sein wird.</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;">Hier
ein anderes Beispiel. Es gibt Tage, an denen ich die Entwicklungen in
der Kirche eher pessimistisch einschätze. Dann gibt es aber auch
Tage, an denen ich die selben Entwicklungen eher optimistisch
betrachte. Sowohl meinen Optimismus wie auch meinen Pessimismus kann
ich durch meine so genannte realistische Einschätzung gut begründen:
Es gibt konkrete Beobachtungen und Erfahrungen; es gibt Belege aus
der Geschichte; es gibt Berechnungen und Prognosen von Leuten, die es
doch wissen müssen. Freilich können diese Berechnungen und
Prognosen morgen wieder andere sein. </span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;">Hoffnung
ist etwas anderes. Sie ist ‚jenseits’ von Optimismus und
Pessimismus. Sie gründet nicht auf Einschätzungen und Berechnungen
und Prognosen, so realistisch diese auch sein mögen. Hoffnung hat
etwas mit Glauben zu tun. Darunter verstehe ich nicht Theologie oder
ein besonderes Wissen. Unter Glauben verstehe ich eine Beziehung.
Eine Beziehung zu einem Du. </span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;">Um
es mit anderen Worten zu sagen: Mich trägt nicht der Optimismus,
auch nicht mit allen seinen guten und realistischen Gründen – es
wäre das für mich eine zu schmale Basis. Mich trägt die Beziehung
zu einem Du, das ich <i>Gott</i> nenne. Und dieses Du wechselt nicht
alle paar Tage. Es ist das Du, das mich ins Leben ruft und beim Namen
nennt, das mit mir etwas vorhat und mir etwas zumutet und mich auch
dann noch trägt, wenn alle Berechnungen und Prognosen nach unten
zeigen. </span></span>
</div>
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-65718416785232258402015-11-30T05:22:00.000-08:002015-11-30T05:22:06.738-08:00Bleibt!
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh4E_LubyzAz_3-x6TnHEcSDV4d4-92oaxuyGFBTpFEyjUoPQhEM9fSu21czbsxXB7s0m54S6DRIYh-Akp-R-SIP0cw71DIlWLDFTVD3RAPXiQBK2U7JfVrxaRlTMYpDL_iHCGkI8eTEkY/s1600/10098419345_779ca617db.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="216" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh4E_LubyzAz_3-x6TnHEcSDV4d4-92oaxuyGFBTpFEyjUoPQhEM9fSu21czbsxXB7s0m54S6DRIYh-Akp-R-SIP0cw71DIlWLDFTVD3RAPXiQBK2U7JfVrxaRlTMYpDL_iHCGkI8eTEkY/s320/10098419345_779ca617db.jpg" width="320" /></a></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Die
Abschiedsreden im Johannesevangelium (14-17) klingen sehr ruhig und
abgeklärt. <i>Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch</i>, sagt Jesus
zu seinen Jüngerinnen und Jüngern. Eine traute Idylle steigt in uns
auf.</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Wenn
dann aber innerhalb weniger Verse neunmal vom <i>bleiben</i> die Rede
ist, darf man sich zu Recht fragen, ob das Bleiben für viele der
damaligen Christinnen und Christen nicht zum Problem geworden ist.
Aus dem vermeintlich so ruhig dahinplätschernden Evangelium können
wir entnehmen, dass die Gemeinde, die der Evangelist vor Augen hat,
deutliche Risse aufweist – wenn sie nicht schon
auseinandergebrochen ist. </span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Da
gab es einige, die im gekreuzigten und auferweckten Jesus von Nazaret
so etwas wie einen neuen Mose erkannten. Im Ersten Testament wurde er
ja verheissen: der Prophet wie Mose, der dem Volk alles sagen wird,
was Gott ihm aufgetragen hat, ein Prophet auch, der Zeichen und
Wunder wirken wird wie Mose (Deuteronomium 18,18). Und mit
leuchtenden Augen erzählten sie, wie Jesus mit wenigen Broten
mehrere tausend Leute gesättigt hat.</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Da
gab es andere, denen das nicht genügte. Nicht Jesus von Nazaret war
für sie entscheidend, nicht sein Leiden und Sterben und Auferstehen,
erst recht nicht die Wunder. All das ist höchstens für die
‚einfachen Gläubigen’ wichtig. Für die wahrhaft ‚Eingeweihten’
ging es einzig um den <i>Christus</i>, der das <i>Wort</i> ist, die
<i>Wahrheit</i>, das <i>Leben</i>, in das sie hineintauchen konnten.
Es war fast so, als ob sie von dieser Welt, von der sie eh nicht viel
hielten, bereits abgehoben waren. Sie sahen sich zu Höherem und
Besserem bestimmt, lebten jetzt schon die Vollendung und blickten
etwas mitleidig, wenn nicht gar verachtend auf diejenigen herab, die
über die Alltäglichkeiten des Lebens nicht hinauszusehen
vermochten. </span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Beide
Gruppierungen sprachen einander den ‚richtigen Glauben’ ab. </span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Der
Evangelist Johannes wollte in erster Linie nicht über den ‚richtigen
Glauben’ entscheiden. Er möchte, dass alle <i>bleiben</i>, so
unterschiedlich ihre Glaubensüberzeugungen auch sind. Er möchte,
dass sie beieinander bleiben und von einander lernen und für
einander da sind.</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Nicht
der ‚richtige Glauben’ ist entscheidend, über den sich so leicht
reden lässt, sondern das <i>Bleiben</i>, das <i>Ausharren</i> –
auch und gerade in all den schweren Glaubensnöten, die uns
heimsuchen.</span></span></div>
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-63792932973527796132015-11-26T05:58:00.002-08:002015-11-26T05:58:35.038-08:00Schon und noch nicht
<div align="CENTER">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><b><span lang="fr-CH"><br /></span><span lang="fr-CH"><i></i></span></b></span></span></div>
<div align="CENTER">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj8T3pl0C2QJf4jFKfD5Jsv8B-nXG4m71jDs4tO9pQWrQkZV7aQ8n7d9Uq10NYvYZeq627KjhzhIFXLddlD-qdHqzOBv9GJBOjhSzoyw1Oz9JfSrtagwODrf8fX_xWXHvJBVvjDkse4KSo/s1600/CTXk8YwWwAABPJ8.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj8T3pl0C2QJf4jFKfD5Jsv8B-nXG4m71jDs4tO9pQWrQkZV7aQ8n7d9Uq10NYvYZeq627KjhzhIFXLddlD-qdHqzOBv9GJBOjhSzoyw1Oz9JfSrtagwODrf8fX_xWXHvJBVvjDkse4KSo/s320/CTXk8YwWwAABPJ8.jpg" width="320" /></a></div>
<div align="CENTER">
<br /></div>
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Die
Spannung von <i>schon</i> und <i>noch nicht</i> ist ein Merkmal des
christlichen Glaubens. Auch unsere Feste und Feiern sind von dieser
Spannung geprägt. </span></span>
<br />
• <span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH">An
Weihnachten singen wir: </span><span lang="fr-CH"><i>Christ, der
Retter ist da. </i></span></span></span>
<br />
• <span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH">An
Ostern verkünden wir aller Welt: </span><span lang="fr-CH"><i>Gott
hat Jesus von den Toten auferweckt. </i></span></span></span>
<br />
• <span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH">An
Himmelfahrt: </span><span lang="fr-CH"><i>Er sitzt zur Rechten
Gottes, des Vaters.</i></span></span></span><br />
• <span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH">An
Pfingsten: </span><span lang="fr-CH"><i>Er hat und seinen Geist
gesandt.</i></span><span lang="fr-CH"> </span></span></span>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Wir
schauen also einerseits auf das zurück, was bereits eingetroffen
ist, gleichzeitig müssen wir aber auch feststellen, dass das, was
<i>schon </i>geschehen oder gegeben ist, <i>noch nicht</i> in ganzer
Fülle da ist.</span></span></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Andererseits
lassen uns unsere Feiern nicht nur auf das zurückblicken, was <i>schon
<</i>geschehen ist, sondern stiften in uns auch die Hoffnung auf
das, was <i>noch</i> auf uns zukommt. </span></span>
</div>
• <span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH">So
blicken wir an Weihnachten wohl auf die Geburt des Messias zurück,
aber gleichzeitig bringen wir unsere Hoffnung auf das endgültige
Kommen des Retters zum Ausdruck. </span></span></span>
<br />
• <span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH">Ostern
ist nicht nur die Erinnerung an die Auferweckung des gekreuzigten
Jesus; wir feiern die letztgültige Überwindung des Todes und die
Auferweckung aller Verstorbenen. </span></span></span>
<br />
• <span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH">Himmelfahrt
ist nicht ein einmaliges Ereignis in der Vergangenheit; das Fest gibt
der Sehnsucht Ausdruck, dass derjenige, der zur Rechten Gottes sitzt,
für immer bei uns sein wird. </span></span></span>
<br />
• <span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH">Das
Pfingstfest lässt uns wohl an den Sturm und an die feurigen Zungen
erinnern, die auf ‚alle Brüder und Schwestern’ herabgekommen
sind, aber es bestärkt uns auch in der Erwartung, dass wir und alle
Welt vom Feuer des Geistes erfasst und erfüllt werden.</span></span></span><br />
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">In
der Eucharistiefeier wird dieses Geheimnis gut zusammengefasst:</span></span></div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 1.25cm;">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Deinen
Tod, o Herr, verkünden wir,</i></span></span></div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 1.25cm;">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Und
deine Auferstehung preisen wir,</i></span></span></div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 1.25cm;">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Bis
du kommst in Herrlichkeit.</i></span></span></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Noch
kürzer ein in der frühen Kirche weitverbreiteter Ausruf:</span></span></div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 1.25cm;">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Maranatha
!</i></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Was
so viel bedeutet wie: </span></span>
</div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 1.25cm;">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Unser
Herr kommt ! </i></span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">oder</span></span></div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 1.25cm;">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Komm,
Herr Jesus !</i></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">(vgl.
1. Korintherbrief 16,22 und Offenbarung 22,20)</span></span></div>
<br />
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<br /><br />
</div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-79252392093155590682015-11-18T06:15:00.001-08:002015-11-18T06:15:30.406-08:00
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /><br />
</div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><b>Tod,
wo ist dein Stachel?</b></span></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgKSZ4VcjEgmyM2966Pa9t4TNCNZY9MDVMy8X5-aIX3ihLdNZx5-CM9houf5uaDNrIUjPQh10uAv6S0VJiYS_sI3G5ae8kXoYkqkZyPabdUxTx4PW9FHretligezEbB-Mwaq9Gm3t5gGsg/s1600/8299308873_d27a62a81c.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="219" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgKSZ4VcjEgmyM2966Pa9t4TNCNZY9MDVMy8X5-aIX3ihLdNZx5-CM9houf5uaDNrIUjPQh10uAv6S0VJiYS_sI3G5ae8kXoYkqkZyPabdUxTx4PW9FHretligezEbB-Mwaq9Gm3t5gGsg/s320/8299308873_d27a62a81c.jpg" width="320" /></a></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Seit
altersher bringt uns der Monat November den Verstorbenen und dem
eigenen Tode nahe.</span></span></div>
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH"><i>Die
uns im Glauben vorangegangen sind</i></span><span lang="fr-CH">, so
nennt die Kirche in ihren Gebeten die Verstorbenen; Paulus nennt sie
</span><span lang="fr-CH"><i>die Toten in Christus </i></span><span lang="fr-CH">(1.
Thessalonicherbrief 4,1), und Jesus sagt den Sadduzäern, die sich
über die Auferstehung lustig machen: </span><span lang="fr-CH"><i>Für
ihn, Gott, sind alle lebendig</i></span><span lang="fr-CH"> (Lukas
20,38).</span></span></span><br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Keine
andere Erfahrung und keine Wirklichkeit fordert unseren Glauben so
sehr heraus wie der Tod. Der Glaube darf diese Wirklichkeit weder
verdrängen noch übertünchen. Wer sich zum gekreuzigten Messias
Jesus bekennt, kann angstlos dem Tod ins Gesicht schauen, nicht nur
dem sanften, erlösenden Tod, sondern auch dem Tod, der uns in
verschiedenen und erschreckenden Fratzen entgegentritt. Seitdem Gott
sich selbst in Jesus Christus in die Abgründe des Leidens und
Sterbens hineinbegeben hat, hat der Tod alles Fluchwürdige und
Entsetzliche verloren. <i>Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein
Stachel?</i> – so fragt Paulus (1. Korintherbrief 15,55) </span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Oder
auch so gefragt: Auf was vertraue ich, wenn es mit mir zu Ende geht?</span></span></div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 1.02cm;">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">-
Auf ein Leben, das nach dem Tod irgendwie weitergeht?</span></span></div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 2.27cm; text-indent: -1.25cm;">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">-
Auf eine unsterbliche Seele, jenem Bestandteil meiner selbst, der
unzerstörbar, weil geistig ist?</span></span></div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 2.27cm; text-indent: -1.25cm;">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">-
Auf eine Reinkarnation, eine Art Wiedergeburt, die mir auch weiterhin
die Möglichkeit der Selbstentfaltung eröffnet?</span></span></div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 2.27cm; text-indent: -1.25cm;">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">-
Auf meine guten Werke, um die ich mich zeitlebens redlich bemüht
habe?</span></span></div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 2.27cm; text-indent: -1.25cm;">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">-
Auf ein freundliches Nichts, das mich gnädig auflöst?</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Was
mich anbelangt: ich möchte glauben und vertrauen dürfen, dass Gott
sein liebendes Ja, das er mir einmal zugesagt hat, auch durch mein
Scheitern durchhält, auch durch mein Zweifeln und Verzweifeln, auch
durch mein Sterben. Oder – um es ganz einfach zu sagen –: ich
möchte glauben und vertrauen, dass die Liebe stärker ist als der
Tod. Stärker als mein und auch dein Tod. Stärker als unser aller
Tod.</span></span></div>
<br />
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-42979521537599382332015-11-18T05:39:00.001-08:002015-11-18T05:53:11.707-08:00<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi6B9puSvHObJJMjStKId-a1o_nsktPmYVU0hJKEh1hlyQVmfzG8asS3S2TgRktKhJuuOxd8acMafqPl9qTZPbGv3kn7Dl9wzJTFYvFTrPw0fS8UCUi1T62C-N2i1_744xLZc5RLs5R6cc/s1600/phoca_thumb_l_los+pobres+cargan+la+cruz+2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><br /></a></div>
<span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;"><b>Amnestie</b></span></span></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;">(nach
Matthäus 18,23-35)</span></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiJ-dmfF1I81ppq9PjiMtPMER6ozNMACeQVNmOtbUrF7jDhFxw1ouUX9gclXnfWLa463j8UaOPvHGyUyz5BEwKy0Jmio2S8-izRMHezg6ntPDNUJP4YtWEbIVUSx28gXRW5M1VjnYg4xUs/s1600/51f-mAvK8lL._SY300_.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiJ-dmfF1I81ppq9PjiMtPMER6ozNMACeQVNmOtbUrF7jDhFxw1ouUX9gclXnfWLa463j8UaOPvHGyUyz5BEwKy0Jmio2S8-izRMHezg6ntPDNUJP4YtWEbIVUSx28gXRW5M1VjnYg4xUs/s1600/51f-mAvK8lL._SY300_.jpg" /></a></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;">Ein
Knecht stand bei seinem Herrn in der unvorstellbar riesigen Schuld
von 10 000 Talenten. 1 Talent war zur Zeit Jesu die grösste
Geldeinheit, und 10 000 war die grösste Zahl, mit der man noch
rechnete – eine grössere Schuld kann es also gar nicht geben. </span></span>
</div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;">Auf
inständiges Bitten des Knechtes erlässt ihm der Herr die ganze
Schuld! Aber dieser eben amnestierte Knecht bringt es nicht fertig,
seinem Mitknecht die lächerliche Schuld von 100 Denaren zu erlassen
– das sind ziemlich genau der millionste Teil der 10 000 Talente –
und das obwohl ihn dieser nicht weniger inständig um Stundung
bittet. Das ist ein Skandal!</span></span><br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi6B9puSvHObJJMjStKId-a1o_nsktPmYVU0hJKEh1hlyQVmfzG8asS3S2TgRktKhJuuOxd8acMafqPl9qTZPbGv3kn7Dl9wzJTFYvFTrPw0fS8UCUi1T62C-N2i1_744xLZc5RLs5R6cc/s1600/phoca_thumb_l_los+pobres+cargan+la+cruz+2.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="206" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi6B9puSvHObJJMjStKId-a1o_nsktPmYVU0hJKEh1hlyQVmfzG8asS3S2TgRktKhJuuOxd8acMafqPl9qTZPbGv3kn7Dl9wzJTFYvFTrPw0fS8UCUi1T62C-N2i1_744xLZc5RLs5R6cc/s320/phoca_thumb_l_los+pobres+cargan+la+cruz+2.jpg" width="320" /></a> </span></span></div>
</div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;">Christinnen
und Christen – ja eigentlich alle Menschen – stehen als
Amnestierte in der Welt. Sie sind frei. Sie brauchen sich nicht mehr
zu ängstigen. Sie brauchen sich von der Last ihrer Schuld nicht
aufreiben, von Schuldkomplexen nicht versklaven zu lassen. Die Frage
ist nur, was sie mit ihrer Freiheit tun. Ob andere etwas von dieser
Amnestie zu spüren bekommen: die Asylanten, die verschuldeten
Länder, die Verleumder? Oder ob der befreiende Zug der Amnestie bei
ihnen selbst ans Ende gelangt?</span></span></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;">Wo
die Amnestie, das bedingungslose Verzeihen, nicht weitergeht, wird es
für die Menschen und die Welt keine Zukunft geben.</span></span></div>
<br />
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="font-family: "comic sans ms" , cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-22241921043321612512015-10-12T06:37:00.002-07:002015-10-12T06:37:47.463-07:00
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><b>Ehe
als Vision</b></span></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjiXL5q5zjsqACTCr6nWq6cRYsYSavhjrMlJ0DL2zKcSVkfv54C3psDucw3u4fpt9FiD3SOK2QhWScH9OkeRjmL6SoZUyIEASkhE9LqDQf_my7sOPDnPHEKhheIB5OZc7Himv8M8o1kEhk/s1600/the-creation-of-man-1958.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjiXL5q5zjsqACTCr6nWq6cRYsYSavhjrMlJ0DL2zKcSVkfv54C3psDucw3u4fpt9FiD3SOK2QhWScH9OkeRjmL6SoZUyIEASkhE9LqDQf_my7sOPDnPHEKhheIB5OZc7Himv8M8o1kEhk/s320/the-creation-of-man-1958.jpg" width="256" /></a></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><b> Marc Chaggal</b></span></span></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Die
biblischen Darstellungen von den Anfängen der Welt und der Menschen,
wollen uns nicht sagen, was vor vielen tausend Jahren passiert ist.
Das ist Sache der Naturwissenschaftler, der Historiker und
Ethnologen. Die Bibel hat uns viel Wichtigeres zu sagen. Auf
unterhaltsame Art erzählt sie, wie es um uns Menschen steht, um das
Verhältnis zwischen Frau und Mann, um das Verhältnis auch zwischen
Gott und uns Menschen. Die biblischen Schriftsteller wussten: Von
Gott kann man nur in Bildern und Gleichnissen reden. Und diese sind
wahrer und fantasievoller als Fakten und Zahlen.</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Nach
dem Schöpfungsbericht in Genesis 2,4ff tritt Gott bei der
Erschaffung des Menschen zuerst als <i>Töpfer</i> auf. Er
verarbeitet Erde und Wasser zu einem menschenähnlichen Gebilde. Aber
das ist noch nicht alles. Damit dieses Gebilde ein Mensch wird, bläst
ihm Gott seinen eigenen Lebensatem in die Nase. Das sagt sehr viel
über den Menschen: Er ist aus der Erde genommen, also mit der Erde
verwandt, aber er lebt aus der Mund-zu-Mund-Beatmung durch Gott. </span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Aber
es geht noch weiter. Gott selbst muss feststellen: <i>Es ist nicht
gut, dass der Mensch allein ist; er muss ein Wesen neben sich haben,
das zu ihm passt und ihn gewissermassen ergänzt</i>. Und jetzt tritt
der Ewige als <i>plastischer Chirurg</i> auf. Er lässt einen
Tiefschlaf d.h. eine Art Narkose über den Menschen kommen, entnimmt
ihm eine Rippe, füllt die Stelle mit Fleisch, damit das Wesen, das
da wird, ja nicht zu kurz kommt, und formt die Rippe zu einer Frau.
Dann führt er diese wie ein Brautführer dem Menschen zu. Und jetzt
geht ein Freudenschrei des Menschen durch die Welt: <i>Endlich! Das
ist sie! Eine wie ich! Eine, mit der ich eins werden kann; sie ist ja
von mir genommen!</i></span></span></div>
<br />
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH">In
diesem Monat versammeln sich Bischöfe der römisch-katholischen
Kirche mit dem Papst zur sogenannten Familiensynode. Schade, dass da
nur unverheiratete Männer zusammenkommen. Aber lassen wir das. </span><span style="color: black;"><span lang="fr-CH">Meine
Hoffnung ist die, dass sich diese Männer von den wunderbaren Bildern
der Bibel faszinieren lassen und nicht gleich wieder Regeln und
Gesetze daraus machen. Die Bibel zeichnet uns einen Gott, der grösser
und liebevoller ist als unser Herz, grösser und fantasievoller auch
als all unser Denken. Die Vision des Reiches Gottes – dazu gehört
eben auch die Ehe – lässt sich nicht in Gesetze einfangen. Für
die Vision des Reiches Gottes können wir uns immer nur öffnen,
damit wir und unsere Welt jeden Tag friedlicher, gerechter und
glücklicher werde. So beten wir auch täglich: </span></span><span style="color: black;"><span lang="fr-CH"><i>Dein
Reich komme!</i></span></span><span style="color: black;"><span lang="fr-CH">
</span></span></span></span>
<br />
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-83397248031415971522015-10-08T06:51:00.002-07:002015-10-08T06:51:42.959-07:00Bibel und Liturgie (2)
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b>Die
junge Kirche und ihr Gottesdienst </b></span></span></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEinTNKpvQ5mhyphenhyphenNUOZzbH1VqO07xKS038wGFp-TuPXWQE4oEgqHeKgNddtShWlAJJHXY0L7PpNubxzcuQX5tpynhtOBU3woczNq7aApQ71SUyEMrmBof1W4uc8Llaw3IOgbqKEXdU0fumAA/s1600/phoca_thumb_l_los+pobres+cargan+la+cruz+2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="206" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEinTNKpvQ5mhyphenhyphenNUOZzbH1VqO07xKS038wGFp-TuPXWQE4oEgqHeKgNddtShWlAJJHXY0L7PpNubxzcuQX5tpynhtOBU3woczNq7aApQ71SUyEMrmBof1W4uc8Llaw3IOgbqKEXdU0fumAA/s320/phoca_thumb_l_los+pobres+cargan+la+cruz+2.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
Maximino Barrezo</div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;"><b> </b></span></span>
</div>
<div align="CENTER">
<br /></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Jesus
selbst hatte gegenüber der Liturgie eine ambivalente Haltung;
vergleiche dazu den vorausgehenden Beitrag. Es braucht uns also nicht
zu erstaunen, wenn wir diese etwas verwirrende Haltung auch in den
jungen christlichen Gemeinden wiederfinden.</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">1.
Die Apostelgeschichte berichtet uns wie selbstverständlich, dass die
Jerusalemer Christinnen und Christen täglich im Tempel weilten
(2,46), dass die Apostel Petrus und Johannes zum Gebet der neunten
Stunde zum Tempel hinaufstiegen (3,1), dass Paulus und seine
Begleiter am Sabbat die Synagogen aufsuchten (18,4 u.ö.) usw.</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">2.
Andererseits finden wir aber – ganz im Gefolge Jesu – auch
kultkritische Bemerkungen in christlichen Kreisen. Der Evangelist
Matthäus legt Jesus zweimal (!) das Prophetenwort aus Hosea 6,6 in
den Mund: <i>Ich will nicht, dass ihr mir Opfer bringt, sondern dass
ihr barmherzig seid</i> (Matthäus 9,13; 12,7). Paulus
(1.Korintherbrief 10,1-5) und Johannes (4,23; 6,63)
mussten allem Anschein nach Haltungen kritisieren, die die Teilnahme
am Sakrament auch schon als sichere Teilnahme am Heil deuteten.
</span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">3.
Dann wiederum kann man feststellen, dass die jungen Gemeinden, was
die Gestaltung ihrer Gottesdienste anbelangt, ziemlich frei
vorgegangen sind, wie das ein Blick nach Korinth (1. Korintherbrief
14) zeigt oder ein Blick in jene Gemeinden, denen Jakobus empfiehlt,
dass der Kranke die Presbyter zu sich rufen solle, damit sie über
ihn beten und ihn mit Öl salben sollen (5,13-16). Das grosse
Liedgut, das wir in den verschiedenen Briefen des Paulus und in der
Offenbarung des Johannes finden, zeugt von einer lebendigen
Kreativität, mit welcher die ersten Christinnen und Christen Hymnen
und Gesänge gedichtet und komponiert haben, die ihren Ort in der
Liturgie hatten.</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">All
diese Feststellungen mögen verwirrend sein und erklären vielleicht
auch unsere heutige Hilflosigkeit gegenüber dem Liturgischen. Aber
hat dieses Verwirrende nicht mit unserem Glauben selbst zu tun, den
wir in unseren Gottesdiensten feiern? <i>Sooft ihr dieses Brot esst
und den Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt</i>
(1. Korinther 11,26). </span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Ist
es denn nicht in sich verwirrend, <i>den Tod des Herrn zu</i> <i>feiern</i>
...?</span></span></div>
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-7179879427098300392015-10-01T06:22:00.000-07:002015-10-01T06:45:35.035-07:00BIBEL UND LITURGIE (1)<div lang="fr-CH">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhI1csAcA00K7hsBSGc4xnnc5fhlxdc89cAlQZxlszNPH7c9-XmbLvzahvz7XSZgNkqKb-ikeHnZF6XjbdtcYQxJI_IA-LZXFccoMCOdLrlMpUqJR9PBMCN37zp5U1D3K6Ny5BqSxqGFwQ/s1600/10098730653_9e164c39ff_z.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="226" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhI1csAcA00K7hsBSGc4xnnc5fhlxdc89cAlQZxlszNPH7c9-XmbLvzahvz7XSZgNkqKb-ikeHnZF6XjbdtcYQxJI_IA-LZXFccoMCOdLrlMpUqJR9PBMCN37zp5U1D3K6Ny5BqSxqGFwQ/s320/10098730653_9e164c39ff_z.jpg" width="320" /></a></div>
<br /></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><b>Ein
Blick auf Jesus</b> </span></span>
</div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Mit
der Liturgie haben wir unsere liebe Not. Das überrascht mich nicht,
wenn ich feststellen, dass es den ersten Christinnen und Christen
nicht anders ergangen ist. Warum eigentlich? Ich denke, es liegt
(wieder einmal) an Jesus. Im Lesen der Evangelien mache ich folgende
drei Beobachtungen.</span></span></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">1.
Als frommer Jude nahm Jesus an den liturgischen Feiern und
Gottesdiensten seiner Zeit teil. Er ging gewohnheitsmässig in die
Synagoge (Markus 3,1 u.ö.), suchte den Tempel auf (12,35
u.ö.), feierte mit den Seinen das Passahmahl (14,12ff), sang und
betete die liturgischen Lieder und Gebete (14,26) und kannte und
vollzog die liturgischen Gesten: Er warf sich nieder (14,35), er
erhob die Hände, er blickte zum Himmel, er sprach das Segensgebet
(6,41; 7,34). Seine Gefolgschaft verstand ihn als Meister des Gebets:
Er sollte die Seinen beten lehren (Lukas 11,1). All diese Szenen
zeigen Jesus in der guten alten Tradition der Gottesdienste seiner
Zeit.</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">2.
Ein zweiter Blick auf Jesus von Nazaret sagt mir aber auch, dass er
den Gottesdiensten und Liturgien seiner Zeit nicht unkritisch
gegenüberstand. Es kam vor, dass er beim Gottesdienst am Sabbat die
Akzente anders setzte, so wenn er den Mann mit der gelähmten Hand <i>in
die Mitte</i> rief und ihn heilte (Markus 3,1-6) oder die Sorge um
die Eltern als wichtiger ansah als die Opfergabe (7,6-13). Das
sichtbare Sich-hin-Stellen zum Gebet in den Synagogen und an den
Strassenecken entlarvte er als Schauspielerei (Matthäus 6,5). Vom
Herr-Herr-Sagen, von Exorzismen und Wunderwirken hielt er nicht eben
viel (7,21-23). Sein machtvolles Auftreten im Tempel und sein
prophetisches Wort gegen das Gotteshaus haben viele Menschen damals
vor den Kopf gestossen (Markus 11,15-19; 14,55-58). Auch hier stand
Jesus in einer guten alten Tradition: in der Tradition der Propheten,
die mit ihrer Kritik am Tempel und an den Gottesdiensten nicht
sparten (vgl. z.B. Amos 5,21-27; Jeremia 7,1-11; Jesaia 58).</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">3.
Und wenn ich noch einen weiteren Blick auf Jesus von Nazaret werfe,
stelle ich eine gewisse ‚liturgische Kreativität’ fest: Er
umarmt Kinder, legt ihnen die Hände auf und segnet sie (Markus
10,16) – Gesten, die liturgisch anmuten. Wie Liturgien hören sich
auch die Berichte von den Blindenheilungen an (Markus 8,22-26; Lukas
18,35-43). Der Einzug Jesu in Jerusalem trägt die Züge einer
Prozession (Markus 11,1-11). Das Letzte Mahl mit den Jüngern
berichtet von Gesten und Deuteworten, die damals ungewohnt waren
(Markus 14,22-25).</span></span></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Das
alles ist jetzt vielleicht etwas verwirrend, aber es passt doch
eigentlich recht gut in das Bild, das uns die Evangelien von Jesus
zeichnen: sein Eingebundensein in das Volk, zu dem er gesandt ist,
das Prophetische, ohne das er gar nicht zu verstehen ist, das
Eigenständige, das immer wieder überrascht. Ist es so
verwunderlich, wenn auch die ersten christlichen Gemeinden und ihre
Gottesdienste ähnliche Züge tragen?</span></span></div>
<br />
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></div>
<div align="RIGHT">
<br />
<br /></div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-53951712421958139492015-09-22T06:38:00.001-07:002015-09-22T06:38:36.988-07:00DIE BIBEL – EIN BUCH FÜR ALLE SINNE (II)
<br /><div align="CENTER" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><b>Mit
der Bibel die Welt entdecken</b></span></span></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEggvY7C8Ta8th-V8cVcLxVxsrX0jm0DznPabCcj_5paNkHiuCQa-_kgu3vMLP5ww6AhWiR5JfUPs-l1aAnTv3CaiKKQvranlvwFjjqscAPSBllsoKtURK_eyHVRorQkdlD_9xZVGyGHS7M/s1600/fluechtlinge-syrien.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEggvY7C8Ta8th-V8cVcLxVxsrX0jm0DznPabCcj_5paNkHiuCQa-_kgu3vMLP5ww6AhWiR5JfUPs-l1aAnTv3CaiKKQvranlvwFjjqscAPSBllsoKtURK_eyHVRorQkdlD_9xZVGyGHS7M/s320/fluechtlinge-syrien.jpg" width="320" /></a></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<div align="CENTER">
<br /></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Wir
können mit den Sinnen die Bibel entdecken. Auch das Umgekehrte ist
richtig: Je besser wir die Bibel verstehen, desto besser werden wir
auch acht geben auf unsere Sinne und mit ihnen Leben entdecken. </span></span>
</div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Schmecken</i></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Dass
man die Nähe Gottes mit einem Mahl, mit Essen und Trinken in
Zusammenhang bringen kann (Matthäus 8,11; Lukas 14,15), veranlasst
mich, von der Bibel oder mit der Bibel zurück zu unseren Mählern zu
kommen. Sollten sie – auch im Familienkreis – nicht so
etwas wie Vorwegnahmen des endzeitlichen Mahles sein und von der Nähe
Gottes künden?</span></span></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Sehen</i></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Wenn
mir die Bibel bereits auf der ersten Seite deutlich macht, dass Gott
gesehen habe, dass alles, was er gemacht habe, gut war (Genesis 1),
dann werde ich mit anderen Augen dem Frühling begegnen. Und wenn ich
in der Bibel lese, dass Gott das Elend seines Volkes in Ägypten
gesehen hat und herabgestiegen ist (Exodus 3,7), dann werde auch ich,
von der Bibel inspiriert, das Elend der Flüchtlinge sehen, aus mir
heraus kommen und für die Verfolgten Partei ergreifen.</span></span></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Hören</i></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Wenn
ich mit dem Psalmisten Gott inständig bitte, dass er doch sein Ohr
zu mir wende, dass er aufmerke auf mein Flehen (86,1.6), dann werde
ich mit diesem Gebet und mit der Bibel in der Hand in mein Leben
zurück kommen und dankbar sein, wenn Menschen mir zuhören und
dankbar sein, wenn es mir gelingt, selbst den Menschen zuzuhören –
gerade den Sprachlosen und Hilfsbedürftigen.</span></span></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Riechen</i></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Wenn
Gott die Opfer nicht riechen kann (Amos 5,21f), oder wenn das Gebet
wie Weihrauch vor das Angesicht Gottes steigen soll (Psalm 141,2),
oder wenn die Gemeinde Wohlgeruch Christi für Gott sein möge (2.
Korintherbrief 2,15), dann werde ich, von der Bibel aufmerksam
gemacht, auf meinen Geruchsinn besser acht geben und Menschen wieder
riechen können, auch wenn sie verschwitzt sind, oder wenn der Raum,
in dem eine Gebetsgruppe eine Stunde lang beisammen war, nicht nur
nach Weihrauch duftet.</span></span></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Tasten</i></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Wenn
Jesus das Gesicht der Blinden betastet (Mattäus 9,29) oder die
Schwiegermutter des Petrus bei der Hand nimmt (Markus 1,31), oder
wenn Jesus sich berühren lässt – von der blutflüssigen Frau
(5,27), oder von jener, die in der Stadt als Sünderin gilt (Lukas
7,38), dann werde ich deswegen zwar noch nicht wahllos allen Menschen
auf die Schultern klopfen, aber ich werde mit einer diskreten Geste
Brücken schlagen können, die zueinander führen.</span></span></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Zwei
Thesen möchte ich abschliessend formulieren, die einander ergänzen
oder bedingen: </span></span>
</div>
• <span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH"><i>Je
besser ich mit meinen Sinnen umzugehen weiss, desto besser werde ich
die Bibel verstehen können; </i></span></span></span>
<br />
• <span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><span lang="fr-CH"><i>und
je besser ich die Bibel verstehe, desto besser werde ich meine Sinne
einsetzen und Leben entdecken können, mein Leben verändern, mein
Leben auch einzusetzen wagen.</i></span></span></span><br />
<br />
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></div>
<br />
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-83853054738996700342015-09-17T06:28:00.001-07:002015-09-17T06:28:11.766-07:00DIE BIBEL – EIN BUCH FÜR ALLE SINNE (I)
<div lang="fr-CH">
<br /></div>
<div align="CENTER">
<br /></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><b>Mit
den Sinnen die Bibel entdecken</b></span></span></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi6FdeS_umypLVLH88DA4Fxm4BvVl7h9OaR-vLoQbJbYZ0ZSfnMRuNM5jtD-pZiCC3NSJWC6Zp4wnMEMEcwyKcgweJtMTby4donvfa2ESX-MX3DXQoiPrj8SFl0mcFXCARWJLzIuUGtlUI/s1600/cinq-sens.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi6FdeS_umypLVLH88DA4Fxm4BvVl7h9OaR-vLoQbJbYZ0ZSfnMRuNM5jtD-pZiCC3NSJWC6Zp4wnMEMEcwyKcgweJtMTby4donvfa2ESX-MX3DXQoiPrj8SFl0mcFXCARWJLzIuUGtlUI/s1600/cinq-sens.jpg" /></a></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Die
Bibel ist ein sinnliches Buch. Um sie zu verstehen, sind an erster
Stelle nicht komplizierte wissenschaftliche Vorüberlegungen oder
Kenntnisse in Hebräisch und Griechisch gefragt. Gefragt sind zuerst
und vor allem ein verwöhnter Geschmackssinn, ein geübtes Ohr, ein
zarter Tastsinn, offene Augen und ein feiner Geruchsinn. </span></span>
</div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Schmecken</i></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Der
Prophet Jesaja schildert das endzeitliche Gastmahl mit diesen Worten:
<i>Gott wird auf diesem Berg für alle Völker ein schmackhaftes Mahl
bereiten, ein Gelage mit erlesenen Weinen, mit den besten und
feinsten Speisen… </i>(25,6). Wie sollen wir uns das vorstellen,
wenn wir einen samtenen Pinot noir oder eine gut gewürzte Tomate
oder einen saftigen Spargel nicht zu schätzen wissen? </span></span>
</div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Sehen</i></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Im
Schöpfungsbericht heisst es das eine um das andere Mal: <i>Gott sah,
dass es gut war</i>…(Genesis 1). <i>Gott machte das Wild des Feldes
nach seinen Arten, das Vieh nach seinen Arten und alles Gewürm auf
dem Erdboden nach seinen Arten... Und Gott sah, dass es gut war</i>
(1,24-25). Da gilt es, die Augen offen halten. Wer noch nie mit
wachen Augen einen Regenwurm angeschaut und daran seine Freude gehabt
hat, wird nie eine Ahnung von Gott bekommen. </span></span>
</div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Hören</i></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Im
Psalm 86 spricht der Beter oder die Beterin: <i>Neige, Gott, dein Ohr
und höre mich... </i>(86,1), und weiter: <i>Vernimm mein Gebet, merk
auf meine flehende Stimme</i> (86,6). Das kann doch nur jemand
verstehen, der selber die verschiedenen Nuancen der menschlichen
Stimme, auch des menschlichen Klagens, wahrzunehmen vermag. Es gibt
auch falsche Töne; auch die muss ich zu unterscheiden wissen. Der
Prophet Amos lässt Gott sagen: <i>Verschont mich mit dem Lärm eurer
Lieder! Das Spiel eurer Harfen will ich nicht hören</i> (5,23). </span></span>
</div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Riechen</i></span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Paulus
sagt im 2. Korintherbrief: <i>Wir sind Christi Wohlgeruch für
Gott...</i> (2,15) Wie soll jemand diesen Satz verstehen, wenn er
noch nie den Duft von blühendem Flieder oder von nackter
menschlicher Haut in sich aufgenommen hat? Gewiss begegnen uns in der
Bibel nicht nur Wohlgerüche. Der eben erwähnte Prophet Amos sagt im
Auftrag Gottes: <i>Eure Opferfeiern und eure Volksversammlungen kann
ich nicht riechen</i> (5,21f). </span></span>
</div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><i>Tasten</i></span></span></div>
<div lang="fr-CH" style="margin-bottom: 0.32cm;">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Es
ist kaum zu glauben, wie oft in den Evangelien davon die Rede ist,
dass Jesus Menschen berührte oder Leute Jesus berührten. In Markus
7 geht es um einen Taubstummen: <i>Jesus nahm ihn aus der Menge
heraus beiseite, legte ihm seine Finger in die Ohren und berührte
seine Zunge mit Speichel...</i> (7,33). Berührungsängste sind hier
fehl am Platz. </span></span>
</div>
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7973390007174973523.post-51637216903307826002015-09-15T06:38:00.002-07:002015-09-15T06:38:36.804-07:00
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"><b>»REFORMIERT
EUCH!«</b></span></span></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /><br />
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgPa4FDy7Z2XPaoOMdHC9ebX_ANmp53_X4C2MTnCbKWH7zIkA4FYijq3OXm-SfCyuvar04LAlg1ygL0hwXzxsKsD_L3ZoxMmG8shLOreX8-ieJjNb1QwAWuVygI7hOZq5Wm1qcPkiKxVT8/s1600/20071016aayaninside_1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgPa4FDy7Z2XPaoOMdHC9ebX_ANmp53_X4C2MTnCbKWH7zIkA4FYijq3OXm-SfCyuvar04LAlg1ygL0hwXzxsKsD_L3ZoxMmG8shLOreX8-ieJjNb1QwAWuVygI7hOZq5Wm1qcPkiKxVT8/s320/20071016aayaninside_1.jpg" width="320" /></a></div>
<div align="CENTER" lang="fr-CH">
<br /><br />
</div>
<div align="CENTER">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Ayaan
Hirsi Ali en 2006 (Koen van Weel/Reuters). </span></span></div>
<div align="CENTER">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;"> </span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">So
lautet der Titel eines Buches von Ayaan Hirsi Ali. Der Untertitel
lautet: »Warum der Islam sich ändern muss.« Erschienen ist das
Buch 2015 im Knaus-Verlag. Die Autorin, Politikwissenschaftlerin,
nennt vor allem 5 Punkte, in denen sich der Islam ändern müsse:</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">1.
Mohammed und der Koran dürfen nicht mehr als unfehlbar gelten.</span></span></div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 1.25cm; text-indent: -1.25cm;">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">2.
Statt über das <i>Leben nach dem Tod</i> zu spekulieren, sollte das
<i>Leben vor dem Tod</i> einen grösseren Stellenwert erhalten.</span></span></div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 1.25cm; text-indent: -1.25cm;">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">3.
Die Scharia, die islamische Rechtsordnung, muss an die Menschenrechte
gebunden werden.</span></span></div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 1.25cm; text-indent: -1.25cm;">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">4.
Der Einzelne soll nicht mehr ermächtigt sein, islamisches Recht
durchzusetzen.</span></span></div>
<div lang="fr-CH" style="margin-left: 1.25cm; text-indent: -1.25cm;">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">5.
Der Dschihad soll nicht länger als ‚heiliger Krieg’ geführt
werden. Die Gewalt darf auch in religiösen Belangen nicht länger
das letzte Wort haben.</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Norbert
Copray, der das Buch in der Zeitschrift <i>Publik-Forum</i> vom 24.
Juli 2015 vorstellt, sagt dazu: »Da ist für viele Muslime ein
dickes Brett zu bohren. Und ein Projekt für die kommenden 300
Jahre.«</span></span></div>
<br />
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Ich
meine: In einem gewissen Sinne lassen sich die 5 Punkte mit nur
wenigen Abstrichen auch auf das Christentum oder unsere Kirchen
übertragen.</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">1.
Die Bibel, auch die Evangelien und selbst Jesus, sollten nicht als
‚unfehlbare Grössen’ gelten. Ja, auch Jesus nicht. Wir
entreissen ihm sein Menschsein, wenn wir ihm nicht erlauben sich zu
irren. Irren ist menschlich. Für den christlichen Glauben ist es
unaufgebbar, dass Gott in Jesus Christus Mensch geworden ist. Ein
unfehlbarer, irrtumsloser Mensch ist ein Monster. Ganz abgesehen
davon, dass Worte Jesu – so es denn welche gibt – von irrenden
Menschen niedergeschrieben und weitergegeben wurden.</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">2.
Auch im Christentum ist man immer noch zu sehr darauf bedacht, sich
den Himmel zu verdienen, anstatt hier und jetzt für eine
friedlichere und gerechtere Welt einzutreten.</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">3.
Die Scharia entspricht in etwa der kirchlichen Rechtsordnung. Unsere
kirchliche Rechtsordnung stiesse auch beim gläubigen Volk auf
weniger Widerstand, wenn sie stärker an die Menschenrechte gebunden
wäre – ich denke hier an die Ungleichstellung von Männern und
Frauen in der römisch-katholischen Kirche und an das Heiratsverbot
für kirchliche Amtsträger. </span></span>
</div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">4.
In der römisch-katholischen Kirche liegt die unfehlbare Definitions-
und Interpretationsmacht bei einem Einzelnen, dem Papst. Das, obwohl
er sich in der Geschichte nachweislich x-mal geirrt hat – auch in
sogenannten Glaubensfragen.</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">5.
Unser Engagement für den Glauben und unser ‚Kampf’ gegen das
Böse dürfen nicht dazu führen, dass Andersgläubige ihrer Würde
beraubt und Sünder aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden.</span></span></div>
<div lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Da
ist – so meine ich – auch für viele Christinnen und Christen »
ein dickes Brett zu bohren«. Hoffen wir, dass das Projekt für die
Verwirklichung nicht 300 Jahre benötigt.</span></span></div>
<div align="RIGHT" lang="fr-CH">
<span style="font-family: Comic Sans MS, cursive;"><span style="font-size: medium;">Hermann-Josef
Venetz</span></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi9p0zZEcFz9IT0F8qA6G817YVOImrwIGVs9DBOHRCB2Fr5a5osjHMfUJdINvY0beS8PZsVWDyeogIN28sxzHB6EkIOdT1V_JH_vbWAYDoo9KBUSIbbsUm5jvKEYLEnCRinFPF8rXfAJhA/s1600/ayaan-hirsi-ali-1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="290" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi9p0zZEcFz9IT0F8qA6G817YVOImrwIGVs9DBOHRCB2Fr5a5osjHMfUJdINvY0beS8PZsVWDyeogIN28sxzHB6EkIOdT1V_JH_vbWAYDoo9KBUSIbbsUm5jvKEYLEnCRinFPF8rXfAJhA/s320/ayaan-hirsi-ali-1.jpg" width="320" /></a></div>
Hermann Josef Venetzhttp://www.blogger.com/profile/02393128171158424896noreply@blogger.com0