Da
erzählte ihnen Jesus dieses Gleichnis: Stellt euch vor, eine Frau
hat zehn Silberstücke und verliert eins davon. Zündet sie da nicht
eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht gründlich in allen
Ecken, bis sie das Geldstück gefunden hat? Und wenn sie es gefunden
hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt zu
ihnen: Freut euch mit mir, ich habe mein verlorenes Silberstück
wieder gefunden! Ich sage euch: Genauso freuen sich die Engel Gottes
über einen einzigen Sünder, der ein neues Leben anfängt.
(nach Lukas 15,1 –3.8 –10)
Es
wird sehr breit ausgemalt, was die Frau alles unternimmt, um das
verlorene Geldstück wieder zu finden. Damals gab es keine
Parkettböden. Eine Lampe anzünden verlangte viel Geschick und Zeit.
Es scheint, dass das Geldstück für sie lebensnotwendig war.
Das
Gleichnis ist ein Reich-Gottes-Gleichnis. Die Hauptrolle spielt eine
Frau, die eine Lampe anzündet, das ganze Haus auf den Kopf stellt
und fegt und kniend in allen Ecken nach dem Geldstück sucht. Es ist
aber auch eine Frau, die sich überschäumend freuen kann, wenn sie
das Verlorene findet, so dass sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen
zu einem Fest einlädt, für das sie möglicherweise mehr ausgeben
muss, als das Silberstück wert ist. Ein bisschen verrückt, nicht
wahr?
Ist
diese Frau ein Bild für Gott? Und auf was bezieht sich denn das, was
die Frau so dringend sucht? Könnten wir damit gemeint sein? Sind wir
ihm so wichtig? Überlebenswichtig?
Vielleicht
sollten wir uns langsam auf einen ‚verrückten Gott’ einstellen…
Hermann-Josef
Venetz
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