samedi 4 janvier 2014

Gott als Sklave

In jüdischen Bibelkommentaren wird zur Bestätigung der Aussagen, die der Verfasser macht, jeweils eine Stelle aus der Bibel selbst gesucht. 
 
In einem dieser Kommentare wird Gott mit einem Menschen verglichen, der sich einen Sklaven kauft. So erwarb sich Gott das Volk Israel, denn – so heisst  es in Levitikus 25,55 – mir gehören die Kinder Israels als Sklaven. Aber statt dass sie für Gott Sklavendienste verrichten, tut es Gott für sie. Das wird an mehreren Beispielen aufgezeigt.
 
- Bei den Menschen ist es so, dass der Sklave seinem Herrn die Füsse wäscht; aber bei Gott verhält es sich nicht so; im Buch Ezechiel (16,9) sagt Gott zu seinem Volk: Und ich habe dich mit Wasser gewaschen
 
- Bei den Menschen ist es so, dass der Sklave seinen Herrn ankleidet; aber bei Gott verhält es sich ganz anders; im Buch Ezechiel (16,10) sagt Gott zu seinem Volk: Und ich habe dich mit buntgewirktem Stoff bekleidet
 
- Bei den Menschen ist es so, dass der Sklave seinem Herrn die Schuhe anzieht; aber bei Gott verhält es sich nicht so; im Buch Ezechiel (16,10) sagt nämlich Gott zu seinem Volk: Und ich habe dir Schuhe aus weichem Leder angezogen
 
- Bei den Menschen ist es so, dass der Sklave seinen Herrn trägt; aber bei Gott verhält es sich gerade umgekehrt; im Buch Exodus (19,4) sagt nämlich Gott zu seinem Volk: Und ich habe euch auf Adlerflügel getragen
 
- Bei den Menschen ist es so, dass der Herr schläft und der Sklave bei ihm wacht; aber bei Gott verhält es sich anders herum; Psalm 121,4 sagt nämlich: Nicht schlummert noch schläft der Wächter Israels.


Sollten wir unser Verhältnis zu Gott nicht einmal neu überdenken?
Hermann-Josef Venetz

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