samedi 18 février 2012

Keine Chance


Keine Chance

(Markus 6,1-6)

Jesus hatte nicht die geringste Chance, als er in der Synagoge seines Heimatortes Nazaret auftrat.


„Den kennen wir doch!“

„Der war doch einmal Hilfsarbeiter bei…“

„Seine Mutter, seine Brüder und Schwestern – auch nichts Besonderes.“

„Was will denn der? Von dem ist eh nichts zu erwarten.“

Und die Leute liessen sich nicht bewegen. Der Evangelist Markus hält fest: Er konnte dort keine einzige Machttat tun...

Keine Chance haben bei uns viele Menschen, weil wir meinen sie zu kennen, weil wir von ihnen nichts mehr erwarten, weil sie für uns nichts Besonderes sind. So geht es vielen Ehepartnern, vielen so genannten Freundinnen. Sie haben uns nichts mehr zu sagen; sie können uns auch nichts sagen, weil wir nicht hinhören und weil wir uns nicht bewegen lassen.


Keine Chance hat bei uns auch Gott oder das, was wir „Gott“ nennen. Nachdem man uns in Sonntagspredigten immer wieder haargenau sagte, wer Er ist und wie Er ist und was wir zu tun haben, wird Er für uns kaum noch eine Überraschung bereit halten.

„Was will denn der?!“

„Den kennen wir doch!“

„Nichts als fromme Sprüche!“

„Da ist nichts zu erwarten!“


Wir haben Ihn in Stein gemeisselt und auf Papier gebracht. Er wird an uns keine Machttaten tun. Er wird uns kaum bewegen.

Hermann-Josef Venetz

Aucun commentaire:

Enregistrer un commentaire