Sucht zuerst das Reich
Gottes.
Alles andere wird euch
hinzugegeben werden
(Matthäus 6,33)
Was das bedeutet, hat
Jesus gelebt, indem er selbst auf die Menschen zuging, die es am nötigsten
hatten und für die – nach seinem Glauben und nach seiner Überzeugung – Gott
Partei ergriffen hat: die gekrümmte Frau, der Aussätzige, der blinde Bartimäus,
die seit 12 Jahren an krankhaftem Blutfluss Leidende, Levi, der am Zolltisch
sass, weil er sonst keine Arbeit hatte, die Kanaanäerin, der Mann, den die
Räuber halbtot liegen liessen...
In diese Offenheit
wies Jesus jene ein, die mit ihm gehen wollten: Simon und Andreas, Maria von
Magdala, Jakobus, Susanna und wie sie alle hiessen. Wo sie jenen begegneten,
die von allen anderen, besonders von den Frommen abgeschrieben wurden, sollte sich das Entscheidende
ereignen, sollte Gott selbst ankommen, das Leben, das allein diesen Namen
verdient.
Diese Weite liess auch
alles andere zweitrangig werden: Familie, Beruf, gesellschaftliche Stellung,
Staat, Nahrung, Kleidung, Zeit... Es gibt wichtigeres. Das Reich Gottes. Das
Leben. Der Mann, den sie halbtot liegen liessen, den arbeitslosen Levi, die
gekrümmte Frau. Die gilt es aufzusuchen und aufzurichten. Sucht zuerst das Reich Gottes, alles andere...
Für alles andere
empfiehlt Jesus einen sorglosen, fast möchte ich sagen: einen spielerischen
Umgang.
Hermann-Josef Venetz
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