Ab und zu muss ich mir die Frage stellen: Worum geht es eigentlich in meinem Leben? Wofür bin ich überhaupt da? Was ist für mich das Wichtigste, das Entscheidende? Worauf kommt es an?
Dieser
Frage muss sich auch jede Gruppierung stellen, jeder Verein, jede
Partei, jede Kirche, auch die UNO und die EU. Und diese Frage stellt
sich immer wieder. Dazu eignen sich – je nach dem – besondere
Anlässe wie Einkehrtage, Exerzitien, Gedenktage, Klausurtagungen,
Wahlen, Geburtstage. Denn sowohl für einzelne wie für
Partnerschaften oder Gruppierungen jeglicher Art gelten die Gesetze
der Routine, der Gewöhnung und der Abnutzung. Was einmal als
wesentlich angesehen wurde, verliert im Laufe der Zeit seinen Glanz,
zersplittert in Einzelheiten und Nebensächlichkeiten, verblasst im
Formelhaften und im Kreisen um sich selbst.
Es
war und ist vor allem die Aufgabe der Propheten und Prophetinnen, auf
das Ursprüngliche, das Wesentliche, das Eigentliche aufmerksam zu
machen.
Hier
das eine oder andere Beispiel aus den ältesten Schriftpropheten des
Alten Testaments.
Der
Prophet Amos – er lebte um 750 vor Christus – verkündete
dem Volk, das meinte mit Opfern und Feiern dem Auftrag des Ewigen
Genüge zu tun:
Ich
hasse eure Feste, ich verabscheue sie und kann eure Feiern nicht
riechen… Ich habe kein Gefallen an euren Gaben, und eure fetten
Heilsopfer will ich nicht sehen. Weg mit dem Lärm deiner Lieder!
Dein Harfenspiel will ich nicht hören, sondern das
Recht ströme wie Wasser, die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender
Bach.(
5,21-24)
Das
ist es, worauf es ankommt.
Womit
soll ich vor den Ewigen treten, wie mich beugen vor dem Gott in der
Höhe? Soll ich mit Brandopfern vor ihn treten, mit einjährigen
Kälbern? Hat der Ewige Gefallen an Tausenden von Widdern, an
zehntausend Bächen von Öl? Soll ich meinen Erstgeborenen hingeben
für meine Vergehen, die Frucht meines Leibes für meine Sünde?
Und
der Prophet antwortet gleich selbst:
Es
ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist und was der Ewige von dir
erwartet: Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte und Treue lieben
und besonnen den Weg gehen mit deinem Gott.
(6,6-8)
Das
ist es, worauf es ankommt.
Güte
gefällt mir – nicht Schlachtopfer,
Gotteserkenntnis
– nicht Brandopfer. (6,6)
Das
ist es, worauf es ankommt.
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