In
meinem Brevier, dem Gebetbuch für den täglichen Gebrauch, las ich
neulich ein Klagelied mit dem Titel Wo warst du?
Es beginnt
so:
Ich
war traurig.
Doch
du zeigtest dich gelassen.
Ich
war traurig.
Doch
du hattest keine Zeit.
Ich
war traurig.
Doch
du hast mich nicht getröstet.
So
ging es weiter.
Ich
merkte bald, dass es nicht mein Lied ist,
mit dem ich mich bei Gott
beklage.
Ich empfand es eher als Klage Gottes mir gegenüber.
Wie
sagte doch der Schriftsteller Heinrich Böll
vor Jahren anlässlich
des Karfreitags:
Jetzt
ist es an der Zeit, Gott zu trösten.
Hermann-Josef
Venetz
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