Komm
und erleuchte…
Es
gibt Tage, ja Wochen, an denen uns nichts Vernünftiges einfallen
will, und wenn uns dann doch etwas einfällt, verpufft der Einfall
schnell und wirkungslos. Das Heilig-Geist-Lied, das ich an dieser
Stelle bereits vorgestellt habe, hat ziemlich genau diese unsere
Gemütsverfassung vor Augen. Der Text der vierten Strophe lautet so:
Gottesgeist,
komm und erleuchte mich mit Entschluss und Rat.
Sag:
Der Herr tut heute, was er vor Zeiten tat.
Bedenkenswert
ist, dass der Gottesgeist, der Heilige Atem, mich nicht
nur mit einem guten Rat erleuchtet. ‚Guter Rat ist teuer’, sagt
der Volksmund; das wird wohl stimmen. Andrerseits sagt mir die
Erfahrung auch: Nichts ist so billig zu haben – und zu erteilen! –
wie ein sogenannter ‚guter Rat’. Darum ist die Bitte so wichtig:
Erleuchte mich mit Entschluss und Rat, wobei der Entschluss
noch vor dem Rat zu stehen kommt. Was uns mangelt ist nicht so
sehr der Rat, sondern der Entschluss, das Geratene auch auszuführen,
den Rat in die Tat umzusetzen. Dafür benötigen wir die Erleuchtung
des Gottesgeistes.
Der
Heilige Atem möge uns daran erinnern:
Der
Herr tut heute, was er vor Zeiten tat.
Was
er vor Zeiten tat ? Nehmen wir die
Bibel zur Hand:
Im
Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde...
Und
Gott schuf den Menschen als sein Abbild… als Mann und Frau schuf er
sie. Und Gott segnete sie…
Und
so geht es weiter …
Und
es formte Gott den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in
seine Nase den Lebensatem…
Und
es geht weiter und weiter…
Aber
Gottesgeist sagt uns: Das sind nicht nur Ereignisse, die Gott vor
Zeiten tat. Was er vor Zeiten tat, tut er heute.
So
nimmt uns im Lied der Heilige Atem in das Heute Gottes. Es ist
unser Heute.
Hermann-Josef
Venetz
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