»Dieses Volk ehrt mich
mit den Lippen...
Für die Liturgie des morgigen Sonntags sind drei
Lesungen aus unseren Heiligen Schriften vorgesehen, die erste aus dem Buch
Deuteronomium, die zweite aus dem Jakobusbrief, die dritte aus dem
Markusevangelium, in dem Jesus in seiner Predigt den Propheten Jesaja zitiert.
Alle drei Lesungen kreisen um das Thema HÖREN.
HÖREN ist etwas, das in unserem Gebetseifer fast
völlig untergegangen ist. Wir stopfen mit unseren Gebeten dem lieben Gott die
Ohren voll, und das erst noch mit Anliegen, die er doch schon längst kennt:
- dass viele Menschen Hungers sterben,
- dass die Güter dieser Welt so schlecht verteilt
sind,
- dass der Friede in weiter Ferne ist,
- dass wir zu wenig Priester haben usw. usf.
... aber ihr Herz ist
weit von mir«
Ich vermute, dass wir darum so viele Worte machen,
weil uns Worte weniger kosten als Taten und weil wir mit unseren gewiss schönen
und lautstarken Gebeten die Bitten Gottes, die er an uns richtet, leichter
überhören können; er ist nämlich leise. Sein Flehen hört sich ungefähr so an:
- tut endlich etwas gegen den Hunger in der Welt,
- sorgt für eine
gerechte Verteilung der Güter, die ihr in Fülle geschenkt bekommt,
- hört auf mit Waffenexporten,
- setzt euch für die Menschenrechte ein – auch in der
Kirche usw. usf.
Jakobus bringt es in
seinem Brief auf den Punkt:
»Hört das Wort und nehmt es zu Herzen, sonst betrügt
ihr euch selbst:…
Der wahre und
vollkommene Gottesdienst besteht darin:
- sich um Witwen und
Waisen zu kümmern, die in Not sind,
- und sich selbst
freizuhalten von jeglicher Korruption und Falschheit.«
Diese Anliegen können wir nicht an Gott
zurückdelegieren.
Wir selbst sind dran.
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