Wenn
du betest...
Wenn
du betest, bete im Verborgenen. Geh in deine
Kammer
und schließ die Tür; dann bete zu deinem
Gott.
Mach nicht viele Worte. Gott weiß, was du
brauchst.
Bete so:
Vater
im Himmel.
Geheiligt
sei dein Name.
Dein
Reich komme.
Dein
Wille geschehe.
Gib
uns täglich, was wir nötig haben.
Vergib
uns unsere Schuld,
wie
auch wir denen verzeihen wollen, die an uns schuldig geworden sind.
Gib
uns Kraft in der Versuchung.
Befreie
uns vom Bösen.
Denn
dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen. (nach Matthäus 6,6 –13)
Die
Kammer, in die sich der Beter zurückziehen soll, ist die
Vorratskammer. Sie hatte keine Fenster, war dunkel und man konnte sie
abschließen. Kein besonders liturgischer Raum. Dafür roch es nach
Öl und Wein, nach Arbeit und Leben, nach Freude und Dankbarkeit.
Ganz zurückgezogen in diese Kammer kann ich zur himmlischen Mutter,
zum himmlischen Vater beten. Das Gebet erträgt keine Zuschauer. In
dieser Kammer habe ich Gott auch nichts vorzuweisen – außer dem,
was er mir selber gibt. Mit leeren Händen stehe oder sitze ich da,
ganz dem ausgeliefert, der ins Verborgene sieht. Wehrlos, machtlos
und ganz unmittelbar
Hermann-Josef
Venetz
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